Was sind Terpene?

Terpene sind flüchtige organische Substanzen, aus denen seit dem Altertum aus zahlreichen Pflanzen, wie z.B. Eukalyptus, Pfefferminz, Zitronengras oder Thymian, ätherische Öle gewonnen werden.  Den unverkennbaren Geruch hat die Cannabispflanze dank der Terpene. Cannabis selbst hat weitaus über 500 bekannte Inhaltsstoffe, davon gehören 140 der Bestandteile zu den Terpenen. Chemisch betrachtet gehören Terpene zu den Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindungen und sind in der stark heterogenen Gruppe einzuordnen. Bis dato sind über 8.000 Terpene und etwa 30.000 Terpenoide bekannt, welche eine verwandte Gruppe der Terpene ist. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, was bedeutet, dass sie nicht direkt überlebensnotwendig sind. Einfach ausgedrückt: Terpene bestimmen den Duft und den Geschmack von Pflanzen. Jedes der Terpene hat seinen eigenen Geruch, Geschmack und seine individuellen medizinischen Eigenschaften. Tatsache ist, dass sie über eine breite Palette von Geschmäckern und Gerüchen verfügen, wie auch der gemeine Geruch von Beeren, Minze, Zitrusfrüchten und Kiefer. Sie sind ein starkes Merkmal der Cannabispflanze, aber nicht nur in Indica, Sativa und Ruderalis, sondern in allen Pflanzen enthalten. Dadurch sind alle mit ihnen verbundenen Aromen und Geschmäcke nach Pflanzen benannt. So können sich zum Beispiel Terpene, die Kirschen ihren einzigartigen Geschmack verleihen, bei richtiger Zucht in der fruchtigen Marihuana-Sorte Cherry OG wiederfinden. Außerdem kann die Kombination von Terpenen zu neuartigen Geschmäcken und Gerüchen führen.

Monoterpene und Sesquiterpene

Terpene können in zwei Typen unterteilt werden: Monoterpene und Sesquiterpene. Zu den „leichten“ Monoterpenen gehören Limonen, Myrcen und Terpinolen. Diese Vertreter sind für blumige Düfte verantwortlich, welche die Cannabis-Pflanze abgibt. Zu ihnen gehören unter anderem auch Jasmin, Rose, Apfel und Kiwi. Sesquiterpene hingegen sind „schwer“ und verantwortlich für stechendere und sandelholzartigere Düfte der Cannabispflanze. Zu ihnen gehören Moschus, „Skunk“, Teebaum und „Diesel“.

Was sind die Aufgaben von Cannabis-Terpenen?

Hanf ist, wie jede andere Pflanze, wenn auch weniger, anfällig für Schädlinge, Parasiten, Bakterien und Pilze. Wie die Cannabinoide, sind auch Terpene hauptsächlich im ausgeschiedenen Harz der Pflanze zu finden, den sogenannten Trichomen. Das sind kleine klebrige Kristalle, die auf den Blättern und Knospen der Cannabis-Pflanze sitzen. Diese übernehmen den natürlichen Mechanismus der Schädlingsbekämpfung. Die Hauptaufgabe der Terpene in der Cannabis-Pflanze sind diese durch die Duftstoffe zu schützen. 

Terpene - Wirkung auf den Menschen

Die Wirkweise von Terpenen ist noch nicht umfangreich erforscht. Jedoch gibt es einige Studien, die sich mit den therapeutischen Eigenschaften beschäftigen. Man vermutet, dass sie mit den Rezeptoren des in unserem Körper verfügbaren Endo-Cannabinoiden-Systems interagieren und so die Wirkung verschiedener Bestandteile beeinflussen können. Terpene haben aktiv Einfluss auf die Blut-Hirn-Schranke und können die Menge des Tetrahydrocannabinols verändern, die die Schranke durchdringen kann. Der Wissenschaftler Dr. Ethan Russo hat dieses Phänomen entdeckt, welches auch unter dem Namen Entourage-Effekt bekannt ist. Jede Pflanze verfügt über eine einzigartige Genetik und hat dadurch vielfältige Terpen-Kombinationen.

Damit Cannabis wachsen kann und einen wertigen CBD-Gehalt erreicht, braucht es Terpene. Verwendung findet der Stoff aber auch im menschlichen Körper.

So können Terpene wirken

  • Humelen Terpene: fördern das Abnehmen, unterdrücken den Appetit
  • Caryophyllen Terpene: wirken schlaffördernd, krampflösend, schmerzlindernd, angstlösend
  • Limonen Terpene: wirken stimmungsaufhellend, euphorisierend, stressabbauend
  • Linalool Terpene: wirken sedierend und entspannend, immunverstärkend
  • Pinene Terpene: wirken entzündungshemmend, antiseptisch, entkrampfend
  • Myrcen Terpene: wirken beruhigend, schmerzlindernd

Terpene sind aufgrund der wichtigen Eigenschaften unerlässlich für das Wachstum von Cannabis, damit es einen wertigen CBD Gehalt erreichen kann. Damit die Terpene aber auch im CBD-Öl enthalten sind und man sich an ihren Vorteilen bedienen kann, ist es wichtig, dass ein Vollspektrum CBD Produkt gewählt wird. 

Fazit

Soweit wir heute wissen, ist die potenzielle Terpenen-Wirkung sehr vielversprechend. Diese organischen, natürlich vorkommenden Verbindungen bieten einen großen therapeutischen Nutzen für ihre Verwender und werden seit tausenden Jahren von Kulturen auf der ganzen Welt aufgrund ihrer positiven Eigenschaften verwendet. Der Schlüssel liegt jedoch nicht allein in den chemischen Verbindungen, sondern in der Wechselwirkung mit anderen Wirkstoffen der Cannabis-Pflanzen. Cannabinoide und Terpene können ihre Wirkung gegenseitig erweitern und stärken. Alle Bestandteile gehen also eine Synergie ein, durch die beide ihre spezielle Wirkung je nach Kombination der Bestandteile entfalten. Terpene sind ein wichtiger Faktor für den CBD Gehalt in einer Cannabispflanze. Durch die selektive Züchtung können Cannabissorten mit optimierten Terpenen- und Cannabinoid-Profilen entstehen, um spezifisch auf bestimmte Krankheitsbilder abgestimmt zu sein.
02 février, 2020 — Lukas Beckmann