Sativa vs. Indica - Unterschiede in Wirkung & Anwendung
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Der schwedische Botaniker und Naturforscher Carolus Linnaeus klassifizierte im Jahr 1753 erstmals die Hanfart Cannabis Sativa Sorte („Gewöhnlicher Hanf“). Der französische Entwicklungsbiologe und Zoologe, Jean Baptiste de Lamarck, entdeckte 1744 in Indien eine weitere Sorte. Dieser unterschied sich stark von der bekannten Sorte und de Lamarck gab ihr den Namen Cannabis Indica („Indischer Hanf“). Im Jahr 1926 entdeckte der russische Botaniker Dimitrij E. Janischwesky die Sorte Ruderalis („Ruderal-Hanf“).
Heute diskutieren viele Experten, ob eine so konkrete Klassifizierung überhaupt möglich ist. Einige sehen Cannabis als Pflanze an, die in drei unterschiedliche Gattungen geteilt werden kann (Cannabis Sativa, Cannabis Indica, Cannabis Ruderalis). Andere wiederum vertreten die Meinung, dass es nur eine Sorte gibt, und zwar Cannabis Sativa L und die anderen zwei, nur eine untergeordnete Spezies darstellen.
Dieser Artikel geht davon aus, dass sich Cannabis in drei Hanfarten unterteilen lässt. Jede Hanfart hat ihre eigenen Merkmale und macht sie daher zu etwas Besonderem. So soll die Einnahme von Cannabis Sativa einen stimmungsaufhellenden Effekt erzeugen, der sich gut mit sportlicher Aktivität, Partys und Kreativität kombinieren lässt. Im Gegensatz dazu sollen sich Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis entspannend auswirken und eher ein starkes körperliches High Gefühl auslösen.
Links - Sativablatt, Mitte - Indicablatt, Rechts - Ruderalisblatt
Cannabis Sativa Pflanzen benötigen ein konstantes tropisches Klima, die Herkunftsländer sind Thailand, Jamaika, Kolumbien und Mexiko. Sie entwickeln sich während der vegetativen Phase in bis zu 5 m große, luftig aussehende Cannabisexemplare. Die Optik der Pflanze ist geprägt durch dünnere Blätter und breitere Lücken zwischen den Blattknoten. Die Blütezeit der Sativa Pflanze beträgt durchschnittlich 16 Wochen. Sativas sind noch immer regelrechte Cannabisbäume und werden meist draußen angebaut. Klassische Sativa-Pflanzen produzieren immer lockere, luftige Knospen.
Eine der bekannteste Sativa Sorten nennt sich Haze und gilt als einer der Meisterstücke der Cannabiszüchtung und ist kann dadurch quasi als Repräsentant der Sativas bezeichnet werden. Es ist eine harmonische Mischung komplementärer, äquatorialer Genotypen und gilt nach der Meinung vieler als die reinste und kräftigste Sativa-Variante, die je gezüchtet wurde. Sativas weisen einen hohen Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) sowie einen niedrigen Cannabidiol (CBD) Gehalt auf. Die Sativa-dominierten Effekte steigern die Aktivität des Zentralnervensystems und animieren den Geist.
Erstmals entdeckte man Indica Cannabis in Indien, daher kommt auch der Name. In Pakistan, Afghanistan, Marokko und dem Libanon wachsen jedoch auch Indica-Sorten. Die bekannteste stammt aus dem Hindukusch und ist eine beliebte Sorte bei Züchtern.
Die Indica Pflanze kann eine maximale Höhe von bis zu 2m erreichen, dafür wächst sie schneller und investiert ihre Kraft in die Herstellung der Knospen. Diese Pflanze hat eine kurze Blütezeit von 6 bis 9 Wochen. Der Ertrag variiert zwischen 400 und 600g/m2, das ist hängt davon ab, ob man sie Indoor oder Outdoor züchtet.
Sie unterscheidet sich auch äußerlich stark von ihrer Verwandten Sativa und wird leicht mit einem Busch verwechselt. Die Pflanzen weisen breitere und dunklere Blätter auf, um so mehr Licht einfangen zu können. Viele dicke Knospen und kurze Äste sind ein weiteres Merkmal der Indica-Pflanze.
Eine der bekanntesten Indica Sorten ist Northern Lights. Sie ist bei Züchtern sehr beliebt, da sie eine hohe Widerstandskraft und nur eine kurze Blütezeit aufweist. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1,2 Meter erreichen. Im Geschmack ist diese Sorte eher fruchtig. Außerdem findet die Sorte Northern Lights auch im medizinischen Bereich Anwendung, da sie einen hohen THC-Gehalt aufweist. Werte über 17 % sind durchschnittlich anzutreffen.
Der Name der Pflanze kommt vom lateinischen rudus (Schutt). Der Ursprung des Ruderalis befindet sich in Zentralrussland, dort entdeckte man den sogenannten Ruderal-Hanf im Jahr 1929. Vertreten ist diese Hanfart jedoch auch in Mitteleuropa und Zentralasien.
Lang sah man die Pflanze als Wildpflanze an und hat ihr daher nur wenig Beachtung geschenkt. Diese Art wächst nur 50-100cm hoch und hat weniger Blätter im Vergleich zu Indica und Sativa Sorten. Vor allem ist sie sehr robust und kältebeständig.
Züchter haben sich diese Vorteile zum Nutzen gemacht und verwenden die Pflanze gerne für Kreuzungen. Die Ruderalis hat eine Autoflowering Eigenschaft. Das bedeutet, dass diese Pflanze automatisch von der vegetativen Phase zur Blütephase wechseln kann, während die meisten Sorten von einer Photoperiode abhängig sind.
Die Blütezeit beträgt 3-7 Wochen, jedoch fallen die Knospen selbst sehr klein aus. Auch ist die Psychoaktive Substanz (THC) im Vergleich zu den zwei anderen bekannten Hanfarten eher in geringen Mengen enthalten. Allerdings hat sie eine angemessene Menge an CBD und wird somit für medizinische Zwecke verwendet.
Haze wurde in den 90er Jahren in den Niederlanden gezüchtet. Es ist eine Sativa Sorte, jedoch war die Blütezeit mit 12 Wochen sehr lang und mit 3-5m Höhe eher ungeeignet für die Indoorzucht. Züchter kamen auf die geniale Idee die Haze mit einer Ruderalis zu kreuzen, wodurch die Haze Automatic entstand.
Die Blütezeit dauerte danach nur noch 8 Wochen, außerdem wächst sie nur noch 80-150cm hoch. Der Ertrag hängt von der Pflege der Pflanze ab und kann 50-150g betragen. Die neuen Eigenschaften überzeugten und die Haze Automatic wurde eine der beliebtesten Sativa-dominierten Cannabissorten von Indoor Züchtern.
Dieser Kreuzung wird zudem ein sehr energetischer, fast euphorischer Effekt nachgesagt. Das Zitrusaroma rundet die Wirkung ab und verleiht eine gewisse Frische, die Lust auf mehr macht.
Heutzutage sind fast alle Cannabis Sorten, die man kaufen kann Hybriden. Die Züchter sind stetig bemüht die besten Eigenschaften der zuvor genannten Arten zu vereinen, um so neue Sorten zu kreieren. So entstehen z. B. Sorten, die einen Rausch von einer Sativa-dominierten Sorte bewirken, jedoch nur so wachsen wie eine Indica-dominierte Art.
Den Möglichkeiten sind keine Grenze gesetzt. Dadurch, dass über die Jahre hinweg sämtliche Hanfarten miteinander vermischt wurden, ist eine klare Trennung der Sorten nicht immer konsequent möglich.