Rezeptfreie Beruhigungsmittel: Können Baldrian & Co. wirklich helfen?

Rezeptfreie Beruhigungsmittel: Können Baldrian & Co. wirklich helfen?

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 7 min

Stress, Schlafstörungen, innere Unruhe: Immer mehr Menschen haben das Gefühl, im Alltag nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Verschreibungspflichtige Beruhigungstabletten, Schlafmittel und Co. sind für viele keine echte Alternative, zumal sie oft mit vielen Nebenwirkungen verbunden sind.

Stattdessen suchen viele nach Möglichkeiten, auch ohne Tabletten entspannter zu werden. Gerade Beruhigungsmittel auf natürlicher Basis gelten als ideale Möglichkeit, das Gedankenkarussell zu verlangsamen.

Aber welche Mittel helfen wirklich? Wir verraten es dir!

Das Wichtigste im Überblick

Baldrian, Passionsblume, Hopfen, Melisse oder Kamille können Stress, innere Unruhe und leichte Schlafprobleme lindern - ganz ohne Rezept.

Magnesium und L-Theanin beruhigen das Nervensystem auf sanfte Weise, während ätherische Öle wie Lavendel oder Bergamotte die Entspannung über das limbische System fördern.

Cannabidiol (CB) unterstützt das Endocannabinoid-System, reduziert Nervosität und Unruhe und sorgt für sanfte Entspannung ohne schläfrig zu machen. Öle und Cremes lassen sich besonders leicht in die Alltagsroutine einbauen.

Pflanzliche Beruhigungsmittel

Stress ist ein Phänomen der Moderne? Von wegen. Schon im Altertum suchten die Menschen nach Möglichkeiten, Nerven und Psyche zu beruhigen. Klassische pflanzliche Mittel wie Kamille, Baldrian, Melisse und Lavendel sind seit Jahrhunderten bekannt.

Baldrian beispielsweise hat eine beruhigende Wirkung und kann Einschlafprobleme mindern, während Melisse vor allem Verspannungen löst und die Konzentration fördert. Kamille wird oft in Form von Tee und Tinkturen eingesetzt und wirkt entspannend und entzündungshemmend. Lavendelöl wirkt ebenfalls entspannend und beruhigend. Hierbei spielt auch der Geruch eine große Rolle, der beruhigend auf das Nervensystem wirkt. Dazu mehr im Abschnitt "Aromatherapie".

Die meisten pflanzlichen Mittel wirken milder und langsamer als Pharmazeutika. Viele Menschen finden aber gerade diese sanfte Wirkung sehr angenehm, weil sie sich nicht "ausknocken" wollen, wie man es von synthetischen Sedativa kennt.

Aber: Nicht alle pflanzlichen Wirkstoffe wirken so mild. Einige pflanzliche Beruhigungsmittel wie Tees und Tropfen aus Hopfen und Passionsblume wirken bei stärkerer Unruhe und Nervosität. Das kann schon mal die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Nach dem Konsum solltest du deshalb aufs Autofahren oder Bedienen von schwerem Gerät verzichten.

Und: Auch pflanzliche Mittel können Wechsel- und Nebenwirkungen haben. Besonders das beliebte Johanniskraut hat einige Nebenwirkungen, die du nicht unterschätzen solltest: Dazu gehören eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), du kannst also schneller Sonnenbrand bekommen. Auch Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) sind möglich. Seltener können auch Müdigkeit, Kopfschmerzen und allergische Hautreaktionen auftreten.

Hinzu kommt, dass Johanniskraut mit einigen Medikamenten interagiert. Idealerweise kaufst du dein Johanniskraut-Präparat in der Apotheke, um dich zu den Wechselwirkungen beraten zu lassen.

Magnesium und L-Theanin

Doch nicht nur Pflanzen können sich positiv auf deine innere Balance auswirken. Magnesium ist ein Klassiker für Sportler, die Muskelkrämpfe vermeiden wollen. Aber wusstest du, dass es auch deine Nerven beruhigen kann? Es hilft, das Nervensystem zu regulieren und kann zudem Muskelverspannungen lösen, die häufig mit Stress einhergehen.

Weiterer Star am Ruhe-Himmel: L-Theanin, eine Aminosäure, die vor allem in grünem Tee vorkommt, hilft nachweislich bei der Beruhigung angespannter Nerven. (1)

Sowohl Magnesium als auch L-Theanin wirken eher subtil und unterstützen deinen Körper auf zellulärer Ebene. Besonders in Phasen hoher Belastung helfen sie dir, deinen Stresspegel zu senken und zurück ins Gleichgewicht zu kommen - und das ohne große Nebenwirkungen.

Aromatherapie zur Beruhigung

Die Aromatherapie nutzt ätherische Öle aus Pflanzen, um Körper und Geist in einen Zustand der Entspannung zu versetzen. Die duftenden Substanzen werden entweder über Diffuser in die Raumluft abgegeben, als Massageöle auf die Haut aufgetragen oder in Bädern verwendet.

Düfte wie Lavendel, Bergamotte, Kamille oder Ylang-Ylang können das Nervensystem positiv beeinflussen und Stresshormone wie Cortisol reduzieren. Studien zeigen, dass der Geruchssinn direkt mit limbischen Strukturen im Gehirn und unserem Wohlbefinden verbunden ist. (2) Angenehme Düfte können uns also helfen, Entspannung und Ruhe zu finden.

Besonders schön: Düfte lassen sich problemlos in den Alltag integrieren und mit anderen Entspannungsmethoden wie Meditation, Yoga, autogenem Training oder pflanzlichen Beruhigungsmitteln kombinieren.

Pflanzliche Beruhigungsmittel in Schwangerschaft und Stillzeit

Wie schon erwähnt heißt "pflanzlich" nicht gleich "ohne Nebenwirkungen". Bist du schwanger oder stillst du, solltest du auf die Einnahme bestimmter Beruhigungsmittel besser verzichten.

Dazu gehören zum Beispiel Baldriantropfen, Passionsblumenkraut und Hopfen, da sie in zu hohen Dosen starke Müdigkeit, Blutdruckveränderungen oder andere Reaktionen hervorrufen können. Melisse und Kamille gelten in Maßen als eher unbedenklich, beispielsweise als Tee. Hol im Zweifel ärztlichen Rat ein oder sprich mit deiner Hebamme, um mögliche Risiken auszuschließen.

Sie kann dir auch Tipps zu alternativen Möglichkeiten wie Atemübungen, sanfter Bewegung, Yoga oder Entspannungstechniken geben, die dein Wohlbefinden ganz ohne Arzneimittel verbessern.

Rezeptfreie Beruhigungsmittel im Vergleich

Folgende Tabelle kann dir helfen, die verschiedenen Beruhigungsmittel, die du ohne Rezept bekommen kannst, zu vergleichen:

Mittel

Wirkungsweise

Vorteile

Mögliche Nebenwirkungen

Baldrianwurzel

Sedierend, schlaffördernd

Rein pflanzlich, milde Wirkung

Magenbeschwerden, selten Schläfrigkeit

Melisse

Beruhigend, angstlösend

Rein pflanzlich, milde Wirkung

Selten Kopfschmerzen

Kamille

Entspannend, muskelentspannend

Rein pflanzlich, milde Wirkung, vielseitige Anwendung

Allergien möglich

Passionsblumenkraut

Beruhigend, angstlösend, leicht sedierend

Wirksam bei Nervosität und innerer Unruhe

Selten Müdigkeit

Hopfen

Sedierend, schlaffördernd

Verstärkt Wirkung von Baldrian, mild

Müdigkeit, selten Magenbeschwerden

Magnesium

Nerven- und Muskelregulation

Unterstützt körperliche Entspannung

Durchfall bei Überdosierung

L-Theanin

Steigerung der Gelassenheit ohne Müdigkeit

Konzentrationsfördernd

Keine nennenswerten Nebenwirkungen

CBD

Interaktion mit Endocannabinoid-System

Sehr mild, kaum Nebenwirkungen, entspannend

Selten Müdigkeit oder Mundtrockenheit

CBD - Neue Hoffnung für mehr Entspannung

Cannabidiol (CBD), ein Bestandteil der Hanf-Pflanze, ist der neue Stern am Entspannungshimmel: Anders als THC, der psychoaktive Teil der Cannabispflanze, verursacht CBD keinen Rausch. Vielmehr interagiert es sanft mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, das eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Stressreaktionen spielt und so die typischen Symptome innerer Unruhe beeinflussen kann.

Viele Betroffene berichten, dass sie sich durch CBD weniger nervös und gestresst und insgesamt ausgeglichener fühlen - ohne schläfrig oder unkonzentriert zu werden. Studien deuten darauf hin, dass CBD bei regelmäßigem Gebrauch nicht nur kurzfristige Entspannung fördert, sondern auch langfristig die Stressresistenz verbessern kann. (3)

Weiterer Vorteil von CBD: Es hat so gut wie keine Nebenwirkungen. Gelegentlich treten leichte Müdigkeit, Mundtrockenheit oder Verdauungsprobleme auf, schwere unerwünschte Effekte sind äußerst selten. Die Wirksamkeit wurde ausgiebig in verschiedenen Studien untersucht, die Forschung geht allerdings noch weiter.

Darüber hinaus lässt sich CBD flexibel anwenden: Tropfen, Kapseln und Cremes zum Einreiben bieten die Möglichkeit, Dosierung und Verwendung ideal auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Die Wirkung tritt meist innerhalb von 30 bis 90 Minuten ein, abhängig von der Darreichungsform, und hält mehrere Stunden an.

Das macht CBD besonders attraktiv für Menschen, die zum Beispiel gezielt ihren Nachtschlaf verbessern möchten, ohne auf starke Medikamente zurückgreifen zu müssen.

Anwendung und Dosierung von CBD

Möchtest du CBD zur Beruhigung einsetzen, beginne mit niedrigen Dosen und steigere sie langsam, um deine individuell optimale Wirkung zu finden. Spezielle Schlaf-Öle helfen mit Kamille und anderen Inhaltsstoffen, Angstzustände, Schlaflosigkeit und innere Unruhe zu behandeln.

Achte darauf, nur qualitativ hochwertige Produkte mit nachweislich minimalem THC-Gehalt, um negative Effekte zu vermeiden. Wir empfehlen dir außerdem, CBD regelmäßig einzunehmen, um dein Nervensystem langfristig zu stabilisieren und dauerhaft Entspannung zu finden.

Meinungen unserer Kunden:

"Entspannung und Ruhe Meine Erkrankung bringt viele Hochanspannungsphasen mit sich. Ich habe zur Nacht die 25%igen Tropfen und für den Tag den 10%igen Spray. Beide bringen mir etwas Entspannung und Ruhe. Ich muss so keine zusätzlichen Medikamente zu meinen sonstigen einnehmen. Ich bin sehr zufrieden. Preis- Leistung sind stimmig, Beratung war gut und der Versand wirklich schnell." Quelle: Trustpilot

Claudia R., 8. Januar 2024

"Es ist nach 2 Jahren immernoch meine… Es ist nach 2 Jahren immernoch meine Nummer 1 in Sachen Entspannung. Hab auch verschiedene Varianten (Melantonin, Kurkuma…) ausprobiert. Ich bleibe bei 10% normalem CBD Öl. Zwischenzeitlich mal 3 Tage ohne und wieder angefangen. Toll!" Quelle: Trustpilot

Nele S., 10. August 2023

Unser Fazit: Sanfte Hilfe aus der Natur

Rezeptfreie Beruhigungsmittel wie Baldrian, Passionsblume, Hopfen, Magnesium oder Aromatherapie helfen, Stress und innere Unruhe auf natürliche Weise zu lindern. Die Nebenwirkungen sind meist sehr gering, die Wirkung tiefgehend und nachhaltig.

Besonders spannend: Das natürliche Cannabinoid CBD. Es unterstützt das Endocannabinoid-System sanft, reduziert Nervosität und fördert Entspannung, ohne tagsüber müde oder unkonzentriert zu machen. Die Wirkung setzt schnell ein, die Nebenwirkungen sind minimal, und die Einnahme lässt sich flexibel an deinen Alltag anpassen.

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Quellen und Studien

(1) Williams, J. L., Everett, J. M., D'Cunha, N. M., Sergi, D., Georgousopoulou, E. N., Keegan, R. J., McKune, A. J., Mellor, D. D., Anstice, N., & Naumovski, N. (2020). The Effects of Green Tea Amino Acid L-Theanine Consumption on the Ability to Manage Stress and Anxiety Levels: a Systematic Review. Plant foods for human nutrition (Dordrecht, Netherlands), 75(1), 12–23.

(2) Bratman, G. N., Bembibre, C., Daily, G. C., Doty, R. L., Hummel, T., Jacobs, L. F., Kahn, P. H., Jr, Lashus, C., Majid, A., Miller, J. D., Oleszkiewicz, A., Olvera-Alvarez, H., Parma, V., Riederer, A. M., Sieber, N. L., Williams, J., Xiao, J., Yu, C. P., & Spengler, J. D. (2024). Nature and human well-being: The olfactory pathway. Science advances, 10(20), eadn3028.

(3) Kaufmann, R., Bozer, A. H., Jotte, A. K., & Aqua, K. (2023). Long-Term, Self-Dosing CBD Users: Indications, Dosage, and Self-Perceptions on General Health/Symptoms and Drug Use. Medical cannabis and cannabinoids, 6(1), 77–88.