Frau mit Depressionen

CBD gegen Depressionen - Kann es wirklich helfen?

Geposted von Lena Grammling am

Depressionen gehören zu den schwerwiegendsten psychiatrischen Erkrankungen. Betroffene werden von einem tiefen, gar bodenlosen Gefühl von Traurigkeit umschlossen, sie verlieren Freude an Aktivitäten und es können Suizidgedanken auftreten, die allzu oft in die Tat umgesetzt werden. Der Behandlungsansatz der Wahl ist eine Kombination aus Psychotherapie (Gesprächstherapie) und medikamentöser Therapie. Als Medikamente kommen sogenannte Antidepressiva zum Einsatz. Viele Betroffene berichten jedoch über eine unzureichende Wirksamkeit und klagen zudem über eine Vielzahl von Nebenwirkungen: Sexuelle Probleme, teilweise drastische Gewichtszunahme und eine anhaltende, drückende Müdigkeit. Um den Leidensdruck zu mindern, der sowohl von der Krankheit als auch zum Teil von den Medikamenten verursacht wird, suchen viele Menschen, die unter einer Depression leiden, nach alternativen Therapiemöglichkeiten.

In diesem Zusammenhang fällt häufig der Begriff „CBD". CBD steht für Cannabidiol, eine nicht psychoaktive Verbindung, die in der Cannabispflanze vorkommt und potenziell verschiedene gesundheitliche Vorteile bietet. CBD könnte, so die Hoffnung, mit dem Endocannabinoid-System des eigenen Körpers interagieren und dadurch die Symptome der schweren psychiatrischen Erkrankung ein Stück weit erträglicher machen. CBD wird zur Behandlung von Krankheitssymptomen zumeist in Form von CBD Öl eingenommen. Die Einnahme erfolgt sublingual, das heißt, es werden einige Tropfen unterhalb der Zunge aufgebracht, damit der Wirkstoff zunächst über die Schleimhaut aufgenommen werden kann, bevor der verbliebene Rest heruntergeschluckt wird.

Ausmaß und Ursachen von Depressionen

Die klinische Relevanz der Depression ist erheblich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit deutlich mehr als 300 Millionen Menschen unter Depressionen leiden. Schätzungen für Deutschland gehen davon aus, dass zwischen 5 % und 10 % zumindest einmal im Leben von einer depressiven Episode betroffen sind. Ähnliche Werte nehmen Studien für die meisten anderen europäischen Staaten an.

Als Ursache einer Depression nehmen Forscher heute eine Kombination aus genetischen und biologischen Faktoren sowie psychosozialen Einflüssen an. Vor dem Hintergrund einer erhöhten biologischen/neurologischen Anfälligkeit kommt es durch schicksalhafte Lebensereignisse und Traumata zur Entwicklung der krankheitsspezifischen Symptome. Sowohl die biologische „Grundausstattung" eines Menschen als auch die Schwere der von außen einwirkenden Einflüsse und Traumata entscheiden darüber, ob es einer depressiven Person gelingt, die Erkrankung hinter sich zu lassen oder sich der Verlauf immer weiter verschlimmert.

Da Depressionen aufgrund der häufigen Neigung der Betroffenen zum Suizid potenziell lebensbedrohlich sind, ist zumeist eine relativ rasche Behandlung notwendig. Problematisch gestaltet sich jedoch, dass Plätze bei Psychotherapeuten rar sind und deshalb vor allem die Verabreichung von Antidepressiva die Symptome der Erkrankung verbessern soll. Mittel der Wahl sind in den letzten Jahrzehnten sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Neuere Forschung zeigt jedoch, dass der Nutzen dieser Medikamente fraglich ist. Dies deckt sich insoweit mit den Berichten von Betroffenen, die auch durch die Einnahme von Antidepressiva keine Linderung ihrer Symptome erfahren.

CBD gegen Depressionen – wie könnte es wirken?

Unbestreitbar fest steht, dass CBD bei Depressionen nicht in der Lage ist, die Ursachen der Erkrankung zu beseitigen. Eine Heilung im medizinischen Sinne ist deshalb nicht möglich. Zu bedenken ist jedoch, dass eine Heilung auch durch die gängigen medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlungsmethoden nicht möglich ist. Dies liegt daran, dass die Ursachen einer Depression oftmals in traumatischen Erlebnissen liegen. Da es sich dabei um biografische Fakten handelt, können diese nicht mehr verändert werden. Infrage kommt deshalb nur eine möglichst vollständige Linderung der Symptome. In diesem Zusammenhang sprechen Fachleute von der sogenannten Remission. Dementsprechend wäre der Optimalfall bei der Anwendung von CBD Öl gegen Depressionen eine möglichst weitgehende Remission der Symptome: Ein gesteigerter Antrieb, eine bessere Schlafqualität, ein gesteigertes Selbstwertgefühl und weniger negative Gedankenspiralen.

Wie CBD Öl bei Depressionen auf den Hirnstoffwechsel wirken kann

Hanf enthält eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, denen die Fähigkeit nachgesagt wird, bestimmte Krankheiten erträglicher zu machen. CBD als Extrakt aus der Hanfpflanze beinhaltet vor allem Cannabidiol. Cannabidiol gehört zu den Cannabinoiden und verfügt über krampf- und angstlösende Eigenschaften. Zudem kann die Einnahme Entzündungsprozesse innerhalb des Körpers positiv beeinflussen. Manche Forscher nehmen an, dass CBD mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System in Wechselwirkung treten kann, dabei insbesondere mit den Rezeptoren CB1 und CB2. CBD soll dabei den 5-HT1A-Rezeptor anregen und das Gehirn zur vermehrten Ausschüttung von Serotonin anregen. Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff, der maßgeblichen Einfluss auf unseren Körper und vor allem unsere Hirnaktivitäten hat. Der Serotonin-Spiegel beeinflusst unsere Stimmung, unseren Appetit, unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und ist auch an den Aktivitäten des limbischen Systems beteiligt. Das limbische System ist das „Gefühlszentrum" des menschlichen Gehirns und bestimmt dadurch, ob wir Freude, Trauer oder andere Gefühle empfinden.

CBD Öl um Depressionen zu lindern – wie ist die Studienlage?

Die Forschung auf dem Gebiet der Cannabinoide steckt noch in den Kinderschuhen. Während präklinische Forschung bereits seit vielen Jahren betrieben wird, werden erst in den letzten Jahren vermehrte klinische Studien zur Wirksamkeit von Hanfprodukten durchgeführt. Letztlich können nur klinische Studien exakt nachweisen, ob ein bestimmter Wirkstoff geeignet ist, die Symptome einer bestimmten Krankheit zu lindern oder eine Krankheit sogar zu heilen. Angesichts dieser Tatsache ist es wenig verwunderlich, dass bislang nur wenige Daten zur Wirksamkeit von Cannabidiol gegen Depressionen vorliegen, wenngleich vielversprechende Studien vorliegen, die an Nagetieren durchgeführt wurden. Die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen ist jedoch noch fraglich. Weidenauer et al. (2021) stellten fest, dass bislang keine ausreichende Datenlage existiere, um die Wirksamkeit von CBD gegen Depressionen (und bipolare Störungen) nachzuweisen. Das bedeutet, dass nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft keine Aussagen darüber getroffen werden können, ob CBD die Symptome einer Depression positiv beeinflusst – ebenso wenig lässt sich allerdings aus diesen Aussagen ableiten, dass CBD gegen Depressionen vollkommen wirkungslos ist oder eine Verbesserung der Symptomatik nur auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist.

Hilft CBD gegen Depressionen?

Um beim aktuellen Stand der Forschung zu bleiben: Das lässt sich bislang nicht sagen. Da das Forschungsgebiet rund um die medizinische Wirksamkeit von Hanfprodukten erst erschlossen wird, wird es noch eine Weile dauern, bis wirklich aussagekräftige Studien über die Wirksamkeit von CBD Öl bei Depressionen vorliegen. Diese Studien müssen dann durch Forscher des gleichen Fachgebiets auf ihre Schlüssigkeit und methodische Durchführung hin überprüft werden. Ein solcher Prozess kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Sollte CBD Öl bei Depressionen der Vorzug vor Antidepressiva gegeben werden?

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich bei CBD um frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel handelt und nicht um klinisch erprobte Medikamente, die durch einen zugelassenen Arzt verschrieben werden. Wenn du an Depressionen leidest und alternative Mittel zur Behandlung ausprobieren möchtest, dann solltest du die Einnahme dieser Mittel stets mit deinem behandelnden Arzt absprechen. Im Falle von Depression sollte dies ein Mediziner mit einer Facharztausbildung in Psychiatrie und/oder Neurologie sein. Wir raten dringend davon ab, eine angesetzte psychopharmakologische Behandlung eigenmächtig zu verändern oder abzusetzen.
Antidepressiva wirken im Gehirn an mehreren Stellen und haben nicht nur Einfluss auf die Stimmungen und Gefühle: Die Veränderungen im Hirnstoffwechsel wirken unter anderem auch auf andere Organe, wie zum Beispiel auf das Herz und dessen Rhythmus. Bitte besprich derartige Themen und etwaige Wünsche nach einer Veränderung deiner Medikation stets mit deinem Arzt!

Du möchtest CBD gegen Depressionen anwenden – was musst du beachten?

Wenn du von anderen Nutzern gehört hast, dass CBD einen positiven Einfluss auf ihre Depression hat, dann kann dies durchaus der Wahrheit entsprechen. Viele Nutzer von CBD Öl berichten davon, dass die Einnahme des Öls Ängste lindert und negative Gedankenspiralen unterbricht. Dennoch solltest du diese Absicht mit deinem Arzt abklären, dies gilt vor allem, wenn du CBD mit Antidepressiva zusammen einnehmen möchtest.

Gibt es bei CBD gegen Depressionen Dosierungsempfehlungen?

Es existieren keine verbindlichen und einheitlichen Empfehlungen zur Dosierung, sodass vorhandene Ratschläge vor allem auf Erfahrungen von Nutzern basieren, die sich mit CBD und Depressionen beschäftigen.

Nutzerempfehlungen:

Wenn du diese Dosierung gut verträgst und keine belastende Müdigkeit empfindest, kannst du die Dosis nach einigen Tagen ein wenig höher dosieren. Es gibt auch noch höher dosiertes CBD Öl. Welches CBD Öl du gegen Depressionen einnimmst, ist von deinen persönlichen Präferenzen abhängig. Es ist empfehlenswert, die CBD Tropfen am Abend einzunehmen, um durch die entstehende Müdigkeit nicht im Alltag eingeschränkt zu werden. Die Einnahme am Abend kann zudem auch die Schlafqualität verbessern. Außerdem ist es empfehlenswert, mit einem Arzt über die Einnahme und Dosierung von CBD Öl zu sprechen.

FAQ CBD bei Depressionen

Hilft CBD gegen Depressionen?
Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit nicht belegt. Viele Nutzer berichten jedoch über positive Effekte, insbesondere über ein Nachlassen negativer Gedankenspiralen und eine entspanntere Grundstimmung.

Wie hoch soll CBD Öl gegen Depressionen dosiert sein?
Die Höhe der Dosierung, ab der ein positiver Effekt festgestellt wird, variiert je nach Person. Bei 5-prozentigem Öl kannst du mit 12 Tropfen pro Tag anfangen, bei 10-prozentigem Öl dementsprechend mit der Hälfte, also mit 6 Tropfen.

Hat CBD Öl gegen Depressionen Nebenwirkungen?
Es besteht keine Gefahr einer Überdosierung mit CBD. Schlimmstenfalls wirst du müde und schläfst ein. Besprich die Einnahme von CBD gegen deine Depression jedoch vorab mit deinem behandelnden Arzt. Dies gilt vor allem dann, wenn du CBD mit Antidepressiva einnehmen willst.

 

Quellen und Studien 

https://www.nature.com/articles/s41380-022-01661-0%3C

https://www.kup.at/kup/pdf/15014.pdf

https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/cbd-neue-erkenntnisse-zur-wirkung-bei-depressionen/

 

Medizinischer Haftungsausschluss

 

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