Leberschäden durch CBD? Alles Unsinn oder doch Risiko?

Leberschäden durch CBD? Alles Unsinn oder doch Risiko?

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 7 min

CBD (Cannabidiol), ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze, gewinnt zunehmend an Beliebtheit zur Behandlung der unterschiedlichsten Symptome. Vor allem zur Linderung von Ängsten und Stress, aber auch zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen gehört die Einnahme von CBD für immer mehr Menschen zum Alltag.

Ergebnisse einer Studie an Mäusen von 2019 deutete aber darauf hin, dass CBD schädlich und sogar toxisch für die Leber sein kann. Viele Anwender sind daher skeptisch: Ist CBD wirklich so sicher, wie es immer behauptet wird? Kann ich mit der Einnahme womöglich mehr Schaden als Nutzen anrichten? Und gibt es womöglich eine Darreichungsform, die der Leber weniger schadet? Dieser Beitrag klärt alle Fragen rund ums Thema CBD & Leber.

Das Wichtigste im Überblick

Studien zeigen: CBD kann tatsächlich in hohen Dosen oder in Wechselwirkung mit bestimmten Medikamenten  schädlich für die Leber sein. Grund ist seine Interaktion mit dem Cytochrom-P450-Enzymsystem.

Die Studien belegen aber auch: Menschen, die keine entsprechenden Medikamente einnehmen, müssten CBD in sehr hohen Dosen konsumieren, um negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit oder gar langfristige Leberschäden hervorzurufen. Alltagsdosen CBD sind ungefährlich. 

Tatsächlich kann die Einnahme von CBD-Öl die Leber schützen , beispielsweise indem es sie vor Schäden durch Alkohol schützt, beim Abbau von Fetten unterstützt und sogar bei bestimmten Lebererkrankungen helfen kann.

Die Leber: Dafür ist sie zuständig

Die Leber ist eines unserer größten Organe und mit ca. 1,5 kg das schwerste innere Organ. Sie übernimmt viele lebenswichtige Funktionen im Körper, die alle in irgendeiner Form mit dem Filtern und Entgiften zu tun haben. So filtert sie Giftstoffe aus dem Blut (auch Alkohol), sorgt für die Produktion der Gallenflüssigkeit für die Fettverdauung und speichert bestimmte Nährstoffe (vor allem Fette und Zucker) für schlechte Zeiten.

Leberschäden können die Entgiftung des Körpers erschweren, Verdauung und Stoffwechsel stören, die Produktion von Hormonen beeinträchtigen und vieles mehr. Im schlimmsten Fall führen Leberschäden zum Tod.

Leberschäden durch CBD? Die Studie von 2019

Eine Studie am Mäusemodell sorgte 2019 für einigen Wirbel: Die Forscher untersuchte die Lebertoxizität eines CBD-reichen Cannabisextrakts bei Mäusen und stellten fest, dass insbesondere bei hohen Dosen Leberschäden an den männlichen Mäusen auftraten. (1)

Bereits nach einmaliger Gabe von 2460 mg/kg sowie bei wiederholter Gabe von 615 mg/kg zeigten sich deutliche Anstiege von bestimmten Leberenzymen, Bilirubin ("Gallendunkel", ein Indikator für Leberschäden) und leberspezifische Genveränderungen. Die Ergebnisse deuten auf mögliche leberschädigende Wirkungen und mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten hin, da CBD wohl mit bestimmten Entgiftungsenzymen interagiert.

Ist es wirklich so dramatisch? Übersichtsstudie von 2024

Natürlich blieb es nicht bei dieser einen Studie. Schließlich liegen die Vorteile und die Wirksamkeit von CBD auf der Hand. Forscher fragten sich und untersuchten, was beim Einsatz von CBD-Produkten beachtet werden muss und wie sich die Anwendung sicher gestalten lässt.

Eine Übersichtsstudie von 2024 fasst die Forschung seit 2019 gut zusammen. (2) Folgendes stellt sie dabei fest:

CBD wird überwiegend in der Leber durch das Cytochrom‑P450‑Enzymsystem verstoffwechselt. Bei hohen Dosen (> 300 mg/Tag) oder in Kombination mit anderen Medikamenten kann sich dadurch die Produktion bestimmter Leberenzyme (ALT/AST) erhöhen. Daten aus Tierstudien und klinischen Studien zeigen Dosis‑ und interaktionsabhängige hepatotoxische Effekte von CBD, während niedrige Dosen (< 300 mg/Tag) ohne begleitende Medikation im Allgemeinen unbedenklich sind.

Grundsätzlich ist CBD also nicht schädlich für die Leber, bei der Einnahme von hohen Dosen CBD sollte aber die Leberfunktion überwacht werden. Auch bei möglichen Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten, die über das Cytochrom-P450-Enzymsystem verstoffwechselt werden, ist Vorsicht angebracht. Dazu gehören bestimmte Blutverdünner, Schmerzmittel, Antidepressiva und Säurehemmer - deren Wirkung kann verringert oder verstärkt werden. Besprich dich deshalb unbedingt mit deinem Arzt, wenn du solche Medikamente nimmst und mit CBD starten willst.

Aber: Verwendet du CBD-Produkte für den Alltagsgebrauch (20-50 mg Wirkstoff pro Tag) und nimmst du keine weiteren Arzneimittel ein, sind die Risiken für eine Leberschädigung minimal. Um die Dosierung aus der Mäusestudie zu erreichen, müsstest du bei 70 kg Körpergewicht mehr als 1.300 mg CBD pro Tag zu dir nehmen - und das ist doch mehr als unwahrscheinlich.

Die andere Perspektive: CBD schützt die Leber

Wie das in der Wissenschaft manchmal so ist, gibt es tatsächlich auch Studien, die in eine ganz andere Richtung weisen. Da ist CBD nicht die (potenzielle) Gefahr für die Leber, sondern ihre Rettung!

So konnte eine Studie von 2021 nachweisen, dass CBD Leberschäden durch Alkohol und hochfettreiche, cholesterinreiche Ernährung (HFHC) bei Mäusen signifikant reduzieren konnte. (3)

CBD senkte Leberentzündungswerte, Leberfibrosen (Gewebeveränderungen), Fettansammlungen und Zellveränderungen. Die therapeutische Wirkung beruht den Forschern zufolge vor allem auf der Hemmung des NLRP3-Inflammasom-Pyroptose-Signalwegs, einem zentralen Mechanismus bei entzündlichen Prozessen. Zusätzlich wurden oxidativer Stress und proinflammatorische Zytokine verringert. CBD stabilisierte die Leberstruktur und verbesserte bestimmte Leberfunktionsmarker.

Kurzum: CBD könnte bei alkoholbedingter Fettleber ein echter Gamechanger sein, vor allem dann, wenn ungesunde Ernährung hinzu kommt. Auch bei anderen Lebererkrankungen handelt die Medizin CBD als große Hoffnung. Hier braucht es aber dringend noch weitere, vor allem klinische Studien am Menschen, aber auch Erfahrungen von Nutzern, um die Sicherheit und mögliche Wirkung von CBD gegeneinander abwägen zu können.

Vollspektrum CBD Öle von hanfgeflüster

Weitere Studien: CBD hilft bei bestimmten Lebererkrankungen

Verschiedene andere Studien konnten zudem zeigen, dass Cannabidiol bei verschiedenen Lebererkrankungen helfen kann. CBD reduziert Entzündungen und oxidativen Stress sowohl im Gehirn als auch in der Leber und kann dadurch Krankheitsverläufe positiv beeinflussen. Das macht Hoffnung für akut leberkranke Patienten, braucht aber noch weitere Forschung. 

Anwendung von CBD-Produkten: Darauf solltest du achten

Möchtest du auf Nummer sicher gehen und CBD-Nebenwirkungen auf deine Leber vermeiden, solltest du einige Punkte beachten.

Zunächst sollte die Dosis möglichst niedrig gehalten werden. Studien zeigen, dass niedrige bis moderate Mengen (unter 200–300 mg pro Tag) in der Regel gut verträglich sind, während hohe Dosen (über 600 mg täglich) mit einem erhöhten Risiko für Leberschäden und erhöhte Leberwerte einhergehen können - vor allem bei langfristiger Anwendung. Starte mit einer niedrigen Dosis (5-10 mg pro Tag) – z.B. unserem 5% CBD Öl – und steigere dich nur so lange, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

Es empfiehlt sich außerdem, von deinem Arzt regelmäßig deine Leberwerte (ALT, AST, GGT, Bilirubin) prüfen zu lassen, vor allem dann, wenn du CBD über einen langen Zeitraum oder in Kombination mit anderen Medikamenten einnimmst.

Apropos andere Medikamente: Da CBD bestimmte Leberenzyme (z. B. CYP3A4, CYP2C9, CYP2C19) hemmt, kann es die Wirkung weiterer Arzneimittel beeinflussen. Nimmst du schon Medikamente ein, frag vor der Einnahme von CBD also unbedingt deinen Arzt.

Wichtig: Vermeide, um deine Leber zu schützen, Alkohol und andere lebertoxische Substanzen. Das ist natürlich ohnehin sinnvoll, umso mehr aber, wenn du CBD verwendest.

Personen mit bestehenden Lebererkrankungen wie Fettleber, Hepatitis oder Leberzirrhose sollten CBD grundsätzlich nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.

Aspekt

Empfehlung / Hinweise

Dosis

Niedrig bis moderat (<200–300 mg/Tag) empfohlen; hohe Dosen (>600 mg/Tag) können Leberschäden verursachen

Leberwerte kontrollieren

Regelmäßige Kontrolle von ALT, AST, GGT, Bilirubin bei höherer Dosis, Langzeitanwendung oder Medikation

Arzneimittel-Wechselwirkungen

CBD hemmt Leberenzyme (CYP3A4, CYP2C9, CYP2C19); Rücksprache bei Einnahme von Medikamenten wie Antiepileptika, Statinen, Blutverdünnern notwendig

Alkohol & Lebertoxine

Vermeiden, da Kombination mit CBD das Leberrisiko erhöht

Produktqualität

Nur sichere, laborgeprüfte Produkte ohne Schadstoffe (Pestizide, Schwermetalle, Lösungsmittel) verwenden

Vorhandene Beschwerden der Leber

CBD nur nach ärztlicher Beratung verwenden (z. B. Fettleber, Hepatitis, Zirrhose)

Achte auf Qualität bei CBD-Produkten

Achte unbedingt auf die Qualität deiner CBD-Produkte. Viele Online-Shops sind nicht seriös und bieten dir minderwertige Hanfprodukte an, die Pestizide, Schwermetalle oder Lösungsmittelrückstände enthalten können. Das schadet deiner Leber (und dem Rest deines Körpers!) natürlich.

Optimal ist CBD-Öl aus Bio-Hanf, das in Europa produziert wird. Regelmäßige Analysen im Labor weisen nach, dass keine Verunreinigungen enthalten sind.

Achtung: CBD-Öle (vor allem Vollspektrum -Öle) sind ein Naturprodukt. Die enthaltenen Mengen der verschiedenen Cannabinoide können schwanken, auch THC kann enthalten sein (die Hanfgeflüster-Produkte enthalten gesichert unter 0,2 % THC). Reagiert dein Körper besonders stark auf THC oder möchtest du maximale Sicherheit bei der Einnahme, bieten sich reine CBD-Extrakte an.

Unser Fazit: CBD mit gutem Sicherheitsprofil auch für die Leber

CBD wird immer beliebter zur Behandlung von Symptomen wie Angst, Stress oder Schmerzen. Frühere Studien an Mäusen zeigten bei sehr hohen Dosen mögliche Leberschäden, manche (potenziellen) Anwender waren verunsichert.

Aktuelle Übersichtsarbeiten belegen jedoch, dass CBD in üblichen, niedrigen Dosen (bis 300 mg täglich) bei gesunden Menschen nicht leberschädlich ist. Risiken entstehen vor allem bei sehr hohen Dosen, längerer Einnahme oder in Kombination mit bestimmten Medikamenten, da CBD Enzyme in der Leber beeinflusst. Tatsächlich kann CBD die Leber sogar schützen, etwa vor alkoholbedingten Schäden. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften machen es außerdem zum vielversprechenden Kandidaten zur Behandlung verschiedener Lebererkrankungen.

Für Menschen mit bestehenden Lebererkrankungen oder bei Einnahme anderer Medikamente ist ärztliche Beratung aber trotzdem sehr wichtig. Zur Sicherheit solltest du nur qualitativ hochwertige, laborgeprüfte CBD-Produkte verwenden, und bei langfristiger Verwendung deine Leberwerte regelmäßig kontrollieren lassen. 

Vermeide zusätzliche Belastungen für die Leber

Kombiniere CBD nicht mit Alkohol oder anderen lebertoxischen Substanzen, um das Risiko von Leberschäden zu minimieren und Deine Leber zu schützen.

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Quellen und Studien

(1) Ewing, L. E., Skinner, C. M., Quick, C. M., Kennon-McGill, S., McGill, M. R., Walker, L. A., ElSohly, M. A., Gurley, B. J., & Koturbash, I. (2019). Hepatotoxicity of a Cannabidiol-Rich Cannabis Extract in the Mouse Model. Molecules, 24(9), 1694.


(2) Chen, S., Li, Y., Li, X., Wu, Q., Puig, M., Moulin, F., Gingrich, J., & Guo, L. (2024). Metabolism and liver toxicity of cannabidiol. Journal of environmental science and health. Part C, Toxicology and carcinogenesis, 42(3), 238–254.


(3) Jiang, X., Gu, Y., Huang, Y., Zhou, Y., Pang, N., Luo, J., Tang, Z., Zhang, Z., & Yang, L. (2021). CBD Alleviates Liver Injuries in Alcoholics With High-Fat High-Cholesterol Diet Through Regulating NLRP3 Inflammasome-Pyroptosis Pathway. Frontiers in pharmacology, 12, 724747.


(4) Chen, S., & Kim, J. K. (2024). The role of cannabidiol in liver disease: A systemic review. International Journal of Molecular Sciences, 25(4), 2370.