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CBD bei Epilepsie

Geposted von Lena Grammling am

Epilepsie ist eine komplexe neurologische Störung, die weltweit Millionen betrifft und oft durch unvorhersehbare Anfälle gekennzeichnet ist. Traditionelle Behandlungsmethoden reichen von Medikamenten bis hin zu chirurgischen Eingriffen, doch nicht jeder Patient findet darin Linderung. 

Hast du schon einmal über natürliche Alternativen nachgedacht? CBD, eine nicht-psychoaktives Substanz der Cannabispflanze, zieht wachsendes Interesse auf sich als sanfte, aber wirkungsvolle Option zur Unterstützung bei Epilepsie.

Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Medikamenten, die oft mit schweren Nebenwirkungen verbunden sind, bietet CBD eine weniger invasive Behandlungsweise. Es interagiert mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System, um das neuronale Gleichgewicht zu fördern und kann dabei helfen, die Häufigkeit und Schwere von Anfällen zu reduzieren.

In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema Epilepsie ein, erkunden die potenziellen Vorteile von CBD und wie es als Teil eines umfassenden Behandlungsplans eingesetzt werden kann. Erfahre mehr über die wissenschaftlichen Erkenntnisse hinter CBD und seine Anwendung bei Epilepsie.

Was ist Epilepsie?

Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit, die durch wiederkehrende Krampfanfälle charakterisiert ist. Diese Erkrankung des zentralen Nervensystems betrifft rund 50 Millionen Menschen global und kann in jedem Lebensalter auftreten. Die Ursachen von Epilepsie sind vielfältig, allerdings sind genetische Faktoren, traumatische Hirnverletzungen, Infektionen und Schlaganfälle als mögliche Auslöser identifiziert worden. Obwohl Epilepsie derzeit nicht heilbar ist, ermöglichen verschiedene Behandlungsmethoden vielen Betroffenen ein symptomfreies Leben.

Ursachen und Auslöser von Epilepsie

Die genaue Ursache von Epilepsie ist oft schwer zu bestimmen, doch es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Disposition und äußeren Faktoren wie Hirnverletzungen und Infektionen eine Rolle spielt. Epileptische Anfälle können durch verschiedene Trigger ausgelöst werden, darunter Schlafmangel, Stress, Alkohol- und Drogenkonsum, sowie spezifische Medikamente und Lebensmittel.

Symptome der Epilepsie

Die Symptome von Epilepsie variieren stark und reichen von kurzzeitigen Abwesenheitszuständen (Absencen) bis hin zu schweren Krampfanfällen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören unkontrollierte Zuckungen, Bewusstseinsverlust und kognitive Beeinträchtigungen. Chronische Epilepsie kann auch psychosoziale Komplikationen wie Depressionen und Angstzustände nach sich ziehen.

Traditionelle Behandlungsmethoden

Zur Behandlung von Epilepsie werden meist Antiepileptika eingesetzt, die darauf abzielen, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. In schweren Fällen können chirurgische Eingriffe notwendig sein. Leider sind diese traditionellen Behandlungen nicht immer wirksam und oft mit Nebenwirkungen verbunden.

Was ist CBD (Cannabidiol)?

CBD, kurz für Cannabidiol, ist eine von über 100 chemischen Verbindungen, die natürlich in der Cannabispflanze vorkommen. Anders als THC (Tetrahydrocannabinol), das für seine psychoaktiven Effekte bekannt ist, hat CBD keine berauschenden Wirkungen und führt nicht zu einem "High". CBD wird aufgrund seiner potenziellen therapeutischen Eigenschaften geschätzt, die in verschiedenen medizinischen Bereichen Anwendung finden können - darunter auch die Behandlung von Epilepsie und epileptischen Anfällen.

Wie kann CBD bei Epilepsie helfen?

CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers, einem komplexen Netzwerk von Rezeptoren und chemischen Signalen, das eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der neuronalen Aktivität spielt. Dieses System trägt dazu bei, das Gleichgewicht im Nervensystem aufrechtzuerhalten. Die Modulation des ECS durch CBD kann bei der Behandlung von Epilepsie nützlich sein:

  1. Modulation der elektrischen Aktivität im Gehirn:
    Studien legen nahe, dass CBD die unkontrollierte elektrische Aktivität, die epileptische Anfälle auslöst, dämpfen kann. Indem es die Aktivität von Neuronen moduliert, kann CBD dazu beitragen, die Anfallshäufigkeit und -intensität zu verringern. Dies wird erreicht durch die Beeinflussung von Ionenkanälen, die für das Feuern von Neuronen entscheidend sind, was die neuronale Übererregung reduziert und zur Stabilisierung der Gehirnaktivität beiträgt.¹

  2. Verringerung von Entzündungsreaktionen im Gehirn:
    Neuroinflammation ist ein bekannter Faktor, der zur Pathophysiologie von Epilepsie beiträgt. CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungsreaktionen im Gehirn zu reduzieren. Durch die Hemmung von entzündungsfördernden Zytokinen und anderen Signalwegen kann CBD helfen, die zugrundeliegenden Entzündungsprozesse zu dämpfen, die mit der Entwicklung und Persistenz von Epilepsie assoziiert sind.²

  3. Schutz vor oxidativem Stress:
    Oxidativer Stress spielt eine Rolle bei der Schädigung von Gehirnzellen und kann epileptische Anfälle und deren Folgen verschlimmern. CBD besitzt antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen können, die durch freie Radikale verursachten Schäden zu minimieren. Diese antioxidative Wirkung unterstützt den Schutz der Gehirnzellen und kann langfristig zur Verbesserung der neurologischen Gesundheit beitragen.³

  4. Beeinflussung der Neurotransmitter:
    CBD kann auch die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter beeinflussen, die an der Regulierung der neuronalen Erregbarkeit beteiligt sind. Durch die Modulation von Neurotransmittern wie GABA, die eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem haben, kann CBD zur Reduktion der Anfallsaktivität beitragen und so die Kontrolle über die Symptome verbessern.⁴

Insgesamt zeigt sich, dass CBD durch seine vielfältigen Wechselwirkungen mit dem Endocannabinoid-System und anderen biologischen Pfaden das Potenzial bietet, als Teil eines umfassenden Behandlungsplans für Epilepsie zu dienen. Obwohl weitere Forschung benötigt wird, um diese Effekte vollständig zu verstehen und zu optimieren, bieten die bisherigen Erkenntnisse Hoffnung für viele Patienten, die auf traditionelle Behandlungsmethoden nicht ansprechen.

Anwendungsleitfaden für CBD bei Epilepsie

Wenn du die Einnahme von CBD zur Unterstützung bei Epilepsie in Betracht ziehst, sind hier einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest, um die besten Ergebnisse zu erzielen:

Produktauswahl: Es gibt verschiedene Formen von CBD-Produkten, die bei der Behandlung von Epilepsie hilfreich sein können, darunter Öle, Kapseln und essbare Produkte. Besonders CBD Öl ist aufgrund seiner schnellen Absorption und der Möglichkeit, es genau zu dosieren, sehr beliebt. CBD Öl wird sublingual (unter der Zunge) angewendet, was eine schnelle Aufnahme in den Blutkreislauf ermöglicht.

Dosierung: Die optimale CBD-Dosierung kann von Person zu Person variieren, abhängig von Faktoren wie Körpergewicht, individueller Körperchemie und dem Schweregrad der Epilepsie. Es ist ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese schrittweise zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung erzielt wird. Übliche Anfangsdosierungen können bei einem niedrigeren Prozentsatz beginnen, wie etwa:

Für die schrittweise Anpassung stehen auch höhere Konzentrationen zur Verfügung, wie z.B.:

Diese schrittweise Dosierung kann dabei helfen, die individuell passende Menge zu finden, die zur Kontrolle der epileptischen Anfälle beiträgt, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verursachen.

Ärztliche Unterstützung: Es ist äußerst wichtig, die Anwendung von CBD bei Epilepsie mit einer Fachperson abzustimmen, insbesondere wenn du bereits Medikamente gegen Epilepsie einnimmst. Ein Arzt kann nicht nur dabei helfen, die richtige Dosierung zu finden, sondern auch mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten überwachen.

Beobachtung und Anpassung: Wie bei jedem neuen Behandlungsansatz ist es entscheidend, die Wirkung von CBD genau zu beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dies kann bedeuten, die Dosierung zu ändern oder auch die Art der Einnahme zu variieren, je nachdem, wie dein Körper auf die Behandlung anspricht.

Indem du diese Richtlinien befolgst, kannst du CBD effektiv in deine bestehende Epilepsiebehandlung integrieren. CBD könnte somit nicht nur deine allgemeine Lebensqualität verbessern, sondern auch dazu beitragen, sowohl die Häufigkeit als auch die Schwere deiner Anfälle zu verringern.

Weitere wichtige Maßnahmen zur Unterstützung bei Epilepsie

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Lebensgestaltung sowie fundiertes Wissen über den Umgang mit epileptischen Anfällen sind neben der Verwendung von CBD als unterstützende Therapie bei Epilepsie essentiell. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die dabei berücksichtigt werden sollten:

Anfallsschutz und Sicherheitsmaßnahmen: Sicherheitsmaßnahmen im Alltag sind für Menschen mit Epilepsie von großer Bedeutung, um Verletzungen während eines Anfalls zu vermeiden. Dies kann die Anpassung der Wohnumgebung umfassen, um harte Kanten abzusichern, Teppiche zu sichern und die Zugänglichkeit im Notfall zu gewährleisten.

Medizinische Überwachung: Eine regelmäßige medizinische Überwachung und eine enge Zusammenarbeit mit einem Neurologen sind wichtig, um den Verlauf der Epilepsie zu überwachen und die Behandlung bei Bedarf anzupassen.

Ernährung: Einige Menschen mit Epilepsie können von einer ketogenen Diät profitieren, einer fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung, die in einigen Fällen dazu beitragen kann, die Anzahl der Anfälle zu reduzieren.

Bewältigungsstrategien und Unterstützung: Der Umgang mit einer chronischen Erkrankung wie Epilepsie kann emotional herausfordernd sein. Unterstützungsgruppen oder Gespräche mit einem Psychologen können helfen, emotionale Resilienz zu entwickeln und mit der Krankheit umzugehen.

Schulung von Angehörigen und Freunden: Es ist wichtig, dass auch Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskollegen wissen, wie sie im Falle eines epileptischen Anfalls Hilfe leisten können.

Umgang mit epileptischen Anfällen – Hilfeleistung für andere:

  1. Bleib ruhig: Bewahre Ruhe und sorge dafür, dass die Umgebung sicher ist. Entferne harte oder scharfe Gegenstände in der Nähe der betroffenen Person.
  2. Schütze den Kopf: Lege etwas Weiches unter den Kopf der Person, um Verletzungen zu vermeiden.
  3. Seitenlage: Bring die Person, wenn möglich, in die stabile Seitenlage, um die Atmung zu erleichtern und das Risiko einer Aspiration zu minimieren.
  4. Zeit nehmen: Beobachte die Dauer des Anfalls. Ein Anfall, der länger als fünf Minuten dauert, erfordert medizinische Notfallhilfe.
  5. Nicht festhalten: Versuche nicht, die Person während des Anfalls zu fixieren oder Bewegungen zu kontrollieren.
  6. Nach dem Anfall: Biete Unterstützung und beruhige die Person, da sie nach dem Anfall verwirrt oder müde sein kann.

Fazit

CBD hat sich als wirksame Unterstützung in der Behandlung von Epilepsie bewährt. CBD trägt dazu bei, die Häufigkeit und Schwere von Anfällen durch Interaktion mit dem Endocannabinoid-System des Körpers zu reduzieren. Ein kombinierter Behandlungsansatz, der CBD, traditionelle Medikamente und Anpassungen des Lebensstils umfasst, kann signifikant zur Verbesserung der Kontrolle über die Epilepsie beitragen. Bei der Nutzung von CBD in Kombination mit antiepileptischen Medikamenten ist jedoch eine Absprache mit medizinischem Fachpersonal wichtig, um Wechselwirkungen zu vermeiden und optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen.

 

Quellen und Studien

¹ Silva, N. R., et al. (2021). Cannabidiol Displays Antiepileptiform and Antiseizure Properties In Vitro and In Vivo. Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, 376(2), 204-213. Download vom 23. April 2024. [Quelle

² Atalay, S., Jarocka-Karpowicz, I., & Skrzydlewska, E. (2020). Antioxidative and Anti-Inflammatory Properties of Cannabidiol. Antioxidants, 9(1), 21. Download vom 23. April 2024. [Quelle] 

³ Hampson, A. J., Grimaldi, M., Axelrod, J., & Wink, D. (1998). Cannabidiol and (-)Delta9-tetrahydrocannabinol are neuroprotective antioxidants. Proceedings of the National Academy of Sciences, 95(14), 8268–8273. Download vom 23. April 2024. [Quelle] 

⁴ Perucca, E. (2017). Cannabinoids in the Treatment of Epilepsy: Hard Evidence at Last? Journal of Epilepsy Research, 7(2), 61-76. Download vom 23. April 2024. [Quelle] 

 

Medizinischer Haftungsausschluss

 

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