Frau in gebrochener Haltung  mit möglicher Psychose

CBD bei Psychosen: Hoffnung oder doch Risiko?

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 6 min

Psychosen gehören zu den besonders schwerwiegenden psychischen Störungen, die das Denken, Wahrnehmen und Handeln stark beeinflussen. Betroffene leiden häufig unter Halluzinationen, Wahnvorstellungen und gestörtem Denken, was den Alltag massiv beeinträchtigen kann. Traditionelle Medikamente helfen vielen Patienten, bringen jedoch oft unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Deshalb suchen immer mehr Menschen nach alternativen und natürlichen Ansätzen – besonders CBD (Cannabidiol) gerät dabei in den Fokus.

Doch wie vielversprechend ist CBD wirklich bei der Behandlung von psychotischen Symptomen? Erste Forschungsergebnisse geben Hoffnung - aber ist die wirklich begründet? Und wie hoch ist eigentlich das Psychoserisiko bei der Einnahme von CBD?

CBD bei Psychosen: Das Wichtigste im Überblick

Studien deuten darauf hin, dass CBD bei leichten bis mittleren Psychosen sehr gut helfen und die Behandlung mit klassischen Antipsychotika begleiten kann. Grund dafür ist allem Anschein nach die Interaktion von CBD mit dem Endocannabinoidsystem .

Gleichzeitig unterstreichen die Wissenschaftler, dass die Ergebnisse noch nicht ausreichen , um die üblichen Medikamente durch CBD zu ersetzen. Hier ist noch einiges an Forschung nötig.

Patienten können aber schon heute von CBD profitieren und es als Zusatztherapie  nutzen. Wichtig ist hier, die Anwendung eng mit dem behandelnden Arzt/Therapeuten abzustimmen .

Psychosen und ihre Ursachen

Um zu verstehen, warum CBD gegen Psychosen helfen könnte, muss man zunächst verstehen, was während einer psychotischen Episode im Gehirn vor sich geht.

Ein zentraler Faktor ist der Botenstoff Dopamin, der bei vielen Funktionen wie Motivation und Belohnung eine Rolle spielt. Bei einer Psychose scheint das Dopamin-System überaktiv zu sein, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führt. Das kann Halluzinationen (z. B. das Hören von Stimmen) oder Wahnvorstellungen (Paranoia) auslösen.

Die Ursachen für eine Psychose können sehr vielfältig sein, oft kommen verschiedene Faktoren zusammen:

Ursache

Beschreibung

Genetik

Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko für eine Psychose.

Psychische Erkrankungen

Schizophrenie ist der häufigste Grund für chronische Psychosen.

Cannabiskonsum

Insbesondere sehr THC-reiche Cannabissorten können die Entstehung von Psychosen begünstigen.

Stress und Traumata

Traumatische Erlebnisse oder chronischer Stress können psychotische Schübe auslösen.

Chemisches Ungleichgewicht

Fehlregulationen im Gehirnstoffwechsel werden als Ursache für Psychosen vermutet.

Klassische Psychose-Medikamente vs. CBD

Inzwischen lassen sich Psychosen grundsätzlich gut behandeln. Klassische Medikamente gegen Psychosen, sogenannte Antipsychotika wie Amisulprid oder Olanzapin, zielen darauf ab, die Dopamin-Aktivität im Gehirn zu senken. Das funktioniert in vielen Fällen gut, geht aber mit Nebenwirkungen wie starker Müdigkeit, Gewichtszunahme und Bewegungsstörungen einher.

Cannabidiol (CBD) wirkt anders. Es beeinflusst das Endocannabinoid-System ( ECS ), das eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Botenstoffen im Gehirn spielt. Es scheint die Ausschüttung von Dopamin zu modulieren, ohne sie komplett zu stoppen. Zusätzlich interagiert CBD mit dem Serotonin-System, das die Stimmung reguliert, und hat entzündungshemmende Eigenschaften.

Wissenschaftliche Studien: Was bisher bekannt ist

Die Forschung zu CBD und Psychosen steckt noch in den Anfängen, liefert aber bereits vielversprechende Ergebnisse. So zeigte sich inzwischen in vielen Studien, dass CBD ähnlich gut wirkt wie klassische Antipsychotika – allerdings ohne deren typische Nebenwirkungen. (1) Besonders bei Hochrisikopatienten (z.B. aufgrund familiärer Veranlagung zu Schizophrenie) ergab sich, dass CBD das Risiko einer psychotischen Episode im Frühstadium senken könnte. (2) Außerdem weisen Studienergebnisse darauf hin, dass CBD psychotische Symptome, die durch den Konsum von THC ausgelöst werden, lindern und womöglich sogar verhindern kann. (3)

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CBD gegen Psychose - Wie sicher ist das?

Viele Menschen, die bereits Erfahrungen mit klassischen Medikamenten gegen Psychosen gemacht haben, wünschen sich eine verträgliche Alternative. Sie hoffen darauf, durch CBD stabiler und gleichzeitig geistig klarer zu bleiben. Die Vorstellung, sich nicht mehr mit Nebenwirkungen wie Antriebslosigkeit oder Gewichtszunahme herumschlagen zu müssen, macht den Wirkstoff besonders attraktiv.

Trotzdem sind viele unsicher - vermutlich durch die Verwechslung von CBD mit THC , das ebenfalls aus der Cannabispflanze gewonnen wird - was sie von CBD halten sollen.

  1. CBD ist sicher und verträglich
    CBD gilt als gut verträglich. Gelegentlich können leichte Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder ein trockener Mund auftreten. Eine Abhängigkeit ist jedoch nicht möglich - das bestätigt sogar die WHO.

  2. CBD lässt sich individuell dosieren
    In der Forschung werden oft hohe Dosen von 600 mg CBD oder mehr pro Tag eingesetzt, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen. Im Alltag genügen jedoch oft schon geringere Mengen (20 bis 100 mg).

  3. CBD kann die medikamentöse Therapie begleiten
    Wir raten dir dringend davon ab, deine Medikamente eigenständig abzusetzen und auf CBD umzusteigen. Besprich dich stattdessen mit deinem Arzt und Therapeuten. Zum aktuellen Zeitpunkt kann CBD lediglich eine sinnvolle Ergänzung, aber kein vollständiger Ersatz für Psychose-Medikamente sein. Hier bedarf es erst noch weiterer Forschung.

Vorteile und Risiken - realistisch betrachtet

Gerade für Menschen, die seit Langem von Medikamenten abhängig sind und mit deren Nebenwirkungen zu kämpfen haben, erscheint CBD geradezu als Heilsbringer. Das größte Risiko von CBD bei Psychosen besteht deshalb wohl darin, dass Betroffene zu viel Hoffnung in CBD setzen und ihre verschriebenen Medikamente abrupt absetzen.

Hier müssen wir ganz klar sagen: Noch ist die Wissenschaft nicht so weit, dass CBD standardmäßig zur Behandlung von Psychosen eingesetzt werden kann. Zwar scheint es bei leichten bis moderaten psychotischen Symptomen vielversprechend zu sein. Auch Menschen, die stark auf Stress reagieren oder in einer frühen Phase einer psychotischen Störung sind, profitieren allem Anschein nach von einer Behandlung mit CBD. Trotzdem sollte CBD immer nur als Bestandteil einer umfassenderen Therapie sein. Dazu gehören neben psychotherapeutischen Ansätzen bei Bedarf eben auch Medikamente.

Vorteile von CBD

Mögliche Herausforderungen

Kaum Nebenwirkungen

Wirkung reicht nicht aus, um Psychose zu behandeln

Kein sedierender Effekt

Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich

Wirkt beruhigend und ausgleichend

Wirksamkeit individuell unterschiedlich

CBD sicher ausprobieren: Darauf kommt es an

Möchtest du CBD als Zusatztherapie ausprobieren, sprich bitte zuallerest mit deinem Arzt. Besonders wenn du unter psychotischen Episoden leidest und/oder bereits Medikamente nimmst, ist eine enge Abstimmung wichtig.

Starte dann zunächst mit einer geringen Dosis (z. B. mit einem 10 % Vollspektrum-Öl ) und steigere sie langsam, bis du den gewünschten Effekt bemerkst. Meist kannst du diese Dosis dann über einen längeren Zeitraum einfach beibehalten. Bemerkst du unerwünschte Effekte (z.B. Mundtrockenheit, Verdauungsprobleme), verringere die Dosis.

Achte unbedingt auch darauf, nur hochwertige Produkte zu verwenden. Nicht zertifizierte CBD-Produkte unseriöser Hersteller können zu hohe Mengen THC enthalten, welches gerade bei entsprechend gefährdeten Personen das Psychoserisiko erhöht.

Beobachte dich selbst und die Reaktion auf die CBD-Einnahme. Führe ein Tagebuch, um die Wirkung und mögliche Veränderungen festzuhalten und die Dosis ggf. anpassen zu können.

Tipp:
Langsam starten! Beginne mit einer niedrigen Dosis und steigere bei Bedarf.

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CBD als Teil eines großen Ganzen

Unser Organismus ist sehr komplex. Um deine psychische Gesundheit zu stabilisieren, setze deshalb nicht auf eine einzige Lösung. Kombiniere CBD mit verschiedenen Ansätzen, z.B.:

  • Psychotherapie: Gespräche mit einem Therapeuten helfen dir, belastende Denkmuster zu erkennen und zu verändern.

  • Stressbewältigung: Techniken wie Achtsamkeitstraining oder progressive Muskelentspannung wirken unterstützend.

  • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung stabilisieren dein Nervensystem.

Unser Fazit: Hoffnung, aber kein Heilsbringer (aber auch kein zusätzliches Risiko)

Die Forschung zu CBD und Psychosen ist sehr vielversprechend, aber noch lassen sich keine definitiven Aussagen treffen. Klassische Medikamente bleiben deshalb vorerst die beste Lösung gegen Psychosen, auch wenn sie leider oft viele Nebenwirkungen mit sich bringen.

Nichtsdestotrotz kann CBD bei Psychosen oder einem erhöhten Psychoserisiko helfen, die Psyche zu stabilisieren und möglicherweise sogar die Medikamentendosis zu verringern. Arbeite hier unbedingt eng mit deinem Arzt oder Therapeuten zusammen, um CBD achtsam und auf deine individuelle Symptomatik ausgerichtet zu nutzen. Achte darauf, nur hochwertige CBD-Produkte mit minimalem THC-Gehalt zu konsumieren, um kein zusätzliches Psychoserisiko zu erzeugen. So profitierst du optimal von diesem natürlichen Wirkstoff – ganz ohne zusätzliche Gefahren oder unlautere Heilsversprechen.

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Quellen und Studien

(1) McGuire, P., Robson, P., Cubala, W. J., Vasile, D., Morrison, P. D., Barron, R., Taylor, A., & Wright, S. (2018). Cannabidiol (CBD) as an Adjunctive Therapy in Schizophrenia: A Multicenter Randomized Controlled Trial. The American journal of psychiatry, 175(3), 225–231.

(2) Chesney, E., Oliver, D., & McGuire, P. (2022). Cannabidiol (CBD) as a novel treatment in the early phases of psychosis. Psychopharmacology, 239(5), 1179–1190.

(3) Colizzi, M., & Bhattacharyya, S. (2017). Does Cannabis Composition Matter? Differential Effects of Delta-9-tetrahydrocannabinol and Cannabidiol on Human Cognition. Current addiction reports, 4(2), 62–74.