
Ist CBD eine Droge? Das sagen die Experten
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Cannabidiol (CBD) hat sich in den letzten Jahren vom Hype zum Alltagbegleiter für viele entwickelt. Ob als Öl, Kapsel, Gummibärchen oder in Kosmetikprodukten: CBD-Produkte haben sich längst etabliert und sind in Drogerien, Apotheken und Online-Shops problemlos und legal erhältlich.
Aber während die einen CBD nicht mehr missen wollen, um Stress, Schlaflosigkeit oder Schmerzen zu lindern, sind sich andere nicht ganz so sicher. CBD wird doch - ganz ähnlich wie das psychoaktive THC - aus Cannabis gewonnen. Ist es dann nicht vielleicht doch einfach eine Droge, und das Risiko, das mit dem Konsum einhergeht, wird nicht ernst genug genommen?
Wir schauen uns das Thema ganz genau an. Mit dabei: Informationen zur rechtlichen Lage in Deutschland, zur Wirkungsweise von CBD, was es von THC unterscheidet und aktuelle Einschätzungen durch Experten.
Inhaltsverzeichnis
CBD fällt in Deutschland nicht unter das BtMG , da es nicht süchtig macht und keinen Rausch auslöst . Damit war es schon vor der Teillegalisierung von Cannabis 2024 legal.
Nutzer berichten seit Jahren von den Vorteilen von CBD, darunter Verbesserung von Schlaf und Entspannung, Schmerzlinderung, Minderung von Stress und Angst . Auch die Forschung zeigt das. Noch fehlen allerdings mehr klinische Daten, um die Wirksamkeit eindeutig zu belegen und die Entwicklung von CBD-Arzneimitteln zu befördern.
Die WHO stellte schon 2018 in einer großen Studie fest, dass CBD weder abhängig macht noch einen Rausch auslöst - und damit nicht als Droge gilt .
CBD (Cannabidiol) ist einer von über 100 bekannten Wirkstoffen, sogenannten Cannabinoiden, die in der Hanfpflanze (Cannabis sativa) vorkommen. Anders als sein berühmter Verwandter THC (Tetrahydrocannabinol) wirkt CBD nicht psychoaktiv. Bedeutet: Es löst keinen Rausch aus, macht nicht high.
Wichtig zu wissen: CBD wird aus bestimmten Zuchtformen des Nutzhanfs extrahiert, die von Natur aus einen sehr geringen THC-Gehalt aufweisen. Diese Hanfsorten sind in der EU zugelassen und durften auch schon vor der Teillegalisierung von Cannabis 2024 in Deutschland legal angebaut und verarbeitet werden.
CBD-Produkte enthalten daher generell sehr wenig THC. Seriöse Anbieter stellen sicher, dass der THC-Gehalt unter 0,1 % liegt, um eine psychoaktive Wirkung sicher auszuschließen.
Schon seit Jahren berichten Anwender von den positiven Effekten von CBD, z.B. zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen, aber auch von psychischen Problemen wie Ängsten und Stress. Auch bei Schlafproblemen wird CBD schon lange erfolgreich eingesetzt.
Zwar gibt es inzwischen eine ganz Reihe von Studien zur Wirkung von CBD, zugelassene Medikamente auf CBD-Basis gibt es bisher nur eines. Epidiolex® wurde im September 2019 erstmals zur Behandlung von Epilepsie in Deutschland zu gelassen.
Zur Wirkung bei Angststörungen (1) und Schmerzen (2), zur Behandlung von Schlafstörungen (3) und vielen anderen Symptomen gibt es zwar Studien, es fehlt aber oft an großangelegten klinischen Tests, um die Wirksamkeit zweifelsfrei zu belegen. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Wirkung von CBD - vor allem im Vergleich zu THC - milder ist.
Damit geht einher: CBD ist in der Regel sehr gut verträglich und hat im Vergleich zu vielen anderen Arzneimitteln sehr wenige Nebenwirkungen.
Wirkungen von CBD laut Studien
Angstlindernd (anxiolytisch)
Entzündungshemmend
Antiepileptisch
Neuroprotektiv
Schlaffördernd
Schmerzlindernd
CBD gilt generell als sehr nebenwirkungsarm. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind tatsächlich vor allem Wechselwirkungen mit Medikamenten (z.B. Blutverdünner, Antidepressiva). Manche Anwender berichten außerdem von Mundtrockenheit, Müdigkeit und leichten Magen-Darm-Problemen.
Im Vergleich zu vielen verschreibungspflichtigen Medikamenten sind diese Nebenwirkungen jedoch mild und treten selten auf. Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist CBD weder toxisch noch macht es abhängig - und unterscheidet sich damit massiv von der Droge THC.
Nebenwirkungen von CBD
Mundtrockenheit
Müdigkeit
Magen-Darm-Beschwerden
Wechselwirkungen mit Medikamenten (z. B. Blutverdünner)
Appetitveränderungen
In seltenen Fällen niedriger Blutdruck
Ein erster Meilenstein in der deutschen Cannabispolitik war das im März 2017 in Kraft getretene "Cannabis als Medizin"-Gesetz. Es erlaubt Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern (z. B. chronische Schmerzen, Multiple Sklerose, Krebs), medizinisches Cannabis auf Rezept zu erhalten.
Das Problem: Auch medizinisches Cannabis enthält THC und hat damit alle, teils schwerwiegenden Nebenwirkungen von üblichem "Gras". Viele Patienten wollten diese nicht in Kauf nehmen und wechselten daher auf CBD-dominierte Sorten oder stiegen ganz auf CBD-Tropfen um.
CBD fällt aufgrund der fehlenden psychoaktiven Wirkung nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Allerdings muss es dafür zertifiziert aus zugelassenem Nutzhanf stammen und weniger als 0,2 % THC enthalten.
Weiterer wichtiger Meilenstein: Die Teillegalisierung von Cannabis 2024. Dieses Gesetz erlaubt Erwachsenen den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigengebrauch sowie den nicht-kommerziellen Anbau von bis zu drei Pflanzen. Außerdem dürfen sich sogenannte "Cannabis-Clubs" gründen, um gemeinschaftlich Cannabis anzubauen und zu konsumieren.
CBD-Produkte sind von diesem Gesetz eigentlich nicht direkt betroffen, da sie in vielen Fällen schon zuvor legal waren. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Rechtsunsicherheiten, vor allem bei Lebensmitteln mit CBD. Viele hoffen, dass es hier nun auch für CBD-Anwender etwas entspannter wird.
Tatsächlich müssen wir uns diese Frage in drei unterschiedlichen Kontexten anschauen, der Pharmakologie, der Rechtslage und dem Alltagsverständnis.
In der Pharmakologie gilt jede biologische Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen verändern kann, aber kein Nahrungsmittel ist. Demnach gilt CBD als Droge. Kaffee, Nikotin und Alkohol aber auch.
Im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) werden ganz bestimmte Substanzen als Drogen definiert. Dazu zählt CBD ausdrücklich nicht, sofern der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt.
Im Alltag nennt man meist illegale Substanzen Droge, die berauschen und süchtig machen (können). Auch in diesem Kontext ist CBD also keine Droge. Es macht nicht high, nicht abhängig und ist legal erhältlich. Außerdem ist es sehr sicher und nebenwirkungsarm.
Dennoch: CBD wirkt auf das zentrale Nervensystem - wie viele Medikamente auch. Man könnte CBD also als "Droge" bezeichnen, dann wäre aber eben auch der Kaffee am Morgen eine.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat CBD im Jahr 2018 einer umfassenden Bewertung unterzogen. (4) Ihr Fazit: "CBD weist kein Missbrauchspotenzial oder Anzeichen für eine Abhängigkeit auf. Es gibt keine Hinweise darauf, dass CBD beim Menschen gesundheitsschädlich ist."
Das ist ziemlich eindeutig. Die WHO spricht sich sogar dafür aus, CBD aus der Liste illegaler oder eingeschränkt zugänglicher Substanzen zu streichen, um den Zugang zu medizinisch wirksamen CBD-Produkten zu erleichtern.
WHO-Einschätzung zu CBD (2018):
Kein Missbrauchspotenzial
Keine Abhängigkeit
Keine Hinweise auf Gesundheitsschäden
Empfehlung: Entkriminalisierung
Potenzial für medizinische Anwendungen
Trotzdem: Für viele bleibt eine gewisse Untersicherheit. Das hat sicher auch mit der Vorstellung in der Allgemeinheit zu tun, dass CBD das Gleiche oder sehr ähnlich zu Cannabis sei. Hier spielt vermutlich auch die jahrzehntelange Dämonisierung der Hanfpflanze mit hinein sowie das Missverständnis, dass alle Cannabinoide psychoaktiv seien.
Dabei ist die Unterscheidung wirklich wichtig. Zwar ist CBD ein Bestandteil der Cannabispflanze, wirkt aber völlig anders als THC. Während THC an das Endocannabinoid-System andockt (was unter anderem für den Rausch und die mögliche Abhängigkeit verantwortlich ist), moduliert CBD nur die Prozesse im Endocannabinoid-System. Tatsächlich wurde CBD sogar eine anti-psychotische Wirkung nachgewiesen - es könnte also die Effekte von THC sogar abmildern .
Die Antwort lautet ganz klar: Jein. Aus pharmakologischer Sicht ist CBD eine Droge - genau wie Koffein, Aspirin oder Nasenspray. Es beeinflusst biochemische Prozesse im Körper und kann zur Therapie bestimmter Krankheitsbilder eingesetzt werden. Bisher sind wenige CBD-Medikamente zugelassen, die Forschung macht hier aber in den letzten Jahren wahnsinnige Fortschritte. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis weitere CBD-Medizin auf den Markt kommt.
Abgesehen davon ist CBD aber keine Droge im rechtlichen oder alltagssprachlichen Sinn. Es wirkt nicht berauschend, macht nicht süchtig, ist in der Regel sehr gut verträglich und kann völlig legal erworben werden.
Die Bewertung Droge/keine Droge hängt also sehr stark davon ab, in welchem Kontext du dich bewegst. Fakt ist: CBD ist eine extrem spannende Substanz, deren medizinischer Nutzen längst nicht ausgeschöpft ist. Weitere Studien werden den Zusammenhang von CBD und unserem ECS voraussichtlich noch genauer darlegen und zeigen, wie wertvoll es für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sein kann.
Möchtest du CBD-Produkte anwenden, informiere dich gründlich über Qualität, Herkunft und Anwendung - und sprich im Zweifel mit deinem behandelnden Arzt, besonders dann, wenn du noch andere Medikamente einnimmst.
Wie bei jedem Mittel gilt: CBD sollte mit Augenmaß eingesetzt werden. Und: Die richtige Dosis, Qualität und Anwendung sind entscheidend für eine möglichst positive Wirkung ohne unerwünschte Effekte.
Meinungen unserer Kunden:
Quellen und Studien
(1) Bergamaschi, M., Queiroz, R., Chagas, M., De Oliveira, D. C. G., De Martinis, B. S., Kapczinski, F., ... & Crippa, J. A. S. (2011). Cannabidiol reduces the anxiety induced by simulated public speaking in treatment-naïve social phobia patients. Neuropsychopharmacology, 36(6), 1219–1226.
(2) Mondello, E., Quattrone, D., Cardia, L., Siracusa, R., D’Amico, R., Impellizzeri, D., & Cuzzocrea, S. (2023). Cannabinoids and pain: A systematic review and meta-analysis of controlled clinical trials. Drugs, 83(4), 389–412.
(3) Lavender, I., Garden, G., Grunstein, R. R., Yee, B. J., & Hoyos, C. M. (2024). Using cannabis and CBD to sleep: An updated review. Current Psychiatry Reports, 26(12), 712–727.
(4) World Health Organization. (2018). Cannabidiol (CBD) Pre-Review Report Agenda Item 5.2. Abgerufen von https://cdn.who.int/media/docs/default-source/controlled-substances/whocbdreportmay2018-2.pdf