Was H4CBD?

Was ist H4CBD? Wirkung, Risiken & Unterschiede zu CBD

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 6 min

Die positiven Wirkungen von CBD (Cannabidiol) auf Wohlbefinden und Gesundheit sind inzwischen weithin bekannt. CBD ist damit neben dem psychoaktiven THC eines der bekanntesten und beliebtesten Cannabinoide, das vor allem für seine entspannenden, entzündungshemmenden und angstlösenden Eigenschaften geschätzt wird. Und das bei sehr geringen Nebenwirkungen.

Nichtsdestotrotz bleibt die Forschung natürlich auch hier nicht stehen. Immer neue Varianten von Cannabinoiden werden entdeckt oder entwickelt und vermarktet. Aktuell in aller Munde: Hexahydrocannabinol, oder H4CBD. Doch was genau steckt hinter dem sperrigen Namen und der seltsamen Abkürzug? Haben wir es mit einer echten Innovation mit tollen neuen Eigenschaften zu tun oder doch nur mit einem kurzlebigen Trend? Oder ist H4CBD vielleicht sogar gefährlich? In diesem Blogbeitrag gehen wir der Sache auf den Grund!

Das Wichtigste im Überblick

H4CBD erfährt aktuell besonders großes Interesse in der Öffentlichkeit, solide Forschungsergebnisse zu Wirkungen und Nebenwirkungen fehlen jedoch bisher.

H4CBD ist ein synthetisches Produkt (Derivat), welches durch Hydrierung von CBD entsteht. Dadurch hat es vermutlich eine stärkere Wirkung auf das Endocannabinoid-System im menschlichen Körper.

Die Gefahren, die die Anwendung von H4CBD mit sich bringen können (unklare Nebenwirkungen, womöglich Abhängigkeitsrisiko) sind aus heutiger Sicht zu hoch, um die möglichen positiven Wirkungen zu rechtfertigen.

Was ist H4 CBD?

H4CBD, auch Hexahydrocannabinol genannt, ist eine chemisch modifizierte Form von CBD. Es entsteht durch einen sogenannten Hydrierungsprozess, bei dem Wasserstoffmoleküle an das ursprüngliche CBD-Molekül gebunden werden. Dieser Prozess verändert die Struktur und möglicherweise auch die Wirkung von CBD. Das ist in etwa vergleichbar mit dem Unterschied von THC (Tetra-hydro-cannabinol) und CBD (Cannabidiol). Eines ist zwar sozusagen der Bruder des anderen, hat aber teils massiv unterschiedliche Wirkungen.

Während CBD (wie auch THC) ein natürlich vorkommendes Cannabinoid der Hanfpflanze ist, wird H4CBD künstlich hergestellt. Es gibt keine Pflanze oder natürlich vorkommende Ressource, in der H4CBD vorliegt. Es handelt sich um ein rein synthetisches Produkt.

Durch die Hydrierung wird H4CBD stabiler und potenziell wirksamer als CBD, was von einigen Herstellern als großer Vorteil angepriesen wird. Gleichzeitig ist kaum abzusehen, welche Langzeitwirkungen die Anwendung von H4 CBD haben könnte, zumal hier noch Forschungsergebnisse fehlen.

Grundsätzlich kann die Modifikation im CBD-Molekül dazu führen, dass der Wirkstoff anders mit den Cannabinoid-Rezeptoren im Körper interagiert – vor allem mit den CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems.

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H4CBD und CBD: Die zentralen Unterschiede

CBD und H4 CBD unterscheiden sich nicht nur in ihrer chemischen Struktur, auch ihre Wirkung ist dadurch grundsätzlich anders:

Eigenschaft

CBD

H4CBD

Natürlich vorkommend

Ja

Nein (synthetisch hergestellt)

Bindung an CB1-Rezeptoren

Gering

Stärker als CBD

Bindung an CB2-Rezeptoren

Modulation

Ähnlich oder stärker als CBD

Entzündungshemmende Wirkung

Ja

Möglicherweise stärker

Beruhigende Wirkung

Ja

Eventuell intensiver

Verfügbarkeit

Weit verbreitet, diverse Anwendungsformen

Selten auf dem Markt erhältlich

Psychoaktive Wirkung

Nein

Vermutlich leichte psychoaktive Wirkung

Suchtpotenzial

Keines (ggf. psychische Abhängigkeit möglich)

Könnte körperlich abhängig machen

Als besonders interessant gilt vielen die Interaktion mit den CB1- und CB2-Rezeptoren. Während CBD kaum mit dem CB1-Rezeptor im Gehirn interagiert und nur den CB2-Rezeptor moduliert, gibt es Hinweise darauf, dass H4CBD an diesen Rezeptor bindet, ähnlich wie THC. H4CBD kann daher eine leicht psychoaktive Wirkung haben (ganz anders als CBD !), die aber wesentlich geringer ausfällt als die von THC.

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Mögliche Vorteile von H4CBD

Die Datenlage zur Wirkung von H4CBD in der Forschung ist noch relativ dürftig. Aufgrund der Interaktion von H4CBD mit dem Endocannabinoid-System lassen sich jedoch folgende mögliche Wirkungen ableiten:

  • Stärkere entzündungshemmende Wirkung: Aufgrund der verbesserten CB2-Rezeptor-Bindung könnte H4CBD effektiver gegen Entzündungen wirken als normales CBD.

  • Tiefere Entspannung: Einige Nutzer berichten von einer noch intensiveren beruhigenden Wirkung im Vergleich zu herkömmlichem CBD.

  • Potenzielle Schmerzreduktion: Durch die Interaktion mit CB1- und CB2-Rezeptoren könnte H4CBD eine noch bessere analgetische (schmerzlindernde) Wirkung haben.

Hier ist allerdings noch Forschung nötig, um die Hypothesen zu bestätigen. Wie sicher die Nutzung von H4CBD ist, ist ebenfalls noch unklar.

Synthetische Cannabinoide: Wie sicher sind sie wirklich?

Während CBD nur sehr wenige Nebenwirkungen hat, die zudem gering ausgeprägt sind, können synthetische Cannabinoide wie H4CBD noch nicht absehbare, möglicherweise schwere Nebenwirkungen haben.

Aktuell bekannte Nebenwirkungen von H4CBD

  • Müdigkeit

  • Schwindel

  • Trockener Mund

  • Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Psychoaktive Wirkung/Rausch

  • mögliche Abhängigkeit

Da man vermutet, dass H4CBD stärker mit dem CB1-Rezeptor interagiert, kann es psychoaktiv wirken - eine Wirkung, die gewollt oder gerade nicht gewollt sein kann. Aufgrund der Psychoaktivität besteht zudem das grundsätzliche Risiko einer Abhängigkeit, die es bei CBD nicht gibt. Ob auch schwerere Folgen (Psychosen), wie sie bei THC beobachtet wurden, möglich sind, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Natürliche vs. synthetische Cannabionoide – Wo liegen die Unterschiede?

Häufig herrscht Unklarheit in Bezug auf die verschiedenen natürlichen und synthetischen Cannabinoide am Markt. Deshalb hier ein kurzer Überblick:

  • CBD : Ein sehr nebenwirkungsarmes, sanftes Cannabinoid, das natürlich in der Cannabis-Pflanze vorkommt. Die positiven Wirkungen sind umfassend belegt. (1)

  • H4CBD : Eine hydrierte Version von CBD, die möglicherweise stärkere entzündungshemmende und entspannende Eigenschaften als natürliches CBD besitzt, aber vermutlich stärkere Nebenwirkungen mit sich bringt.

  • THC : Das bekannteste psychoaktive Cannabinoid, das für den "High"-Effekt von Cannabis/Marihuana verantwortlich ist.

  • HHC : Eine hydrierte Version von THC, mit ähnlichen, aber milderen psychoaktiven Wirkungen.

Welchen Unterschied doch ein paar Wasserstoffatome machen können, oder?

Grundsätzlich wirken die synthetischen Cannabinoide meist stärker als ihre natürlichen Varianten. Damit gehen jedoch oft stärkere Nebenwirkungen und höhere Risiken einher.

H4CBD in Deutschland - rechtliche Lage

Leider ist die Gesetzgebung in Bezug auf H4CBD in Deutschland noch eher eine Grauzone. Während CBD in den meisten Ländern legal ist, ist die Lage für H4CBD noch nicht geklärt. In Deutschland und der EU könnte es als neuartiges Lebensmittel (Novel Food) oder sogar als synthetisches Cannabinoid eingestuft werden, hier fehlen allerdings die entsprechenden Zulassungen. Da aber auch die Forschung zu Wirkung und Nebenwirkungen von H4CBD noch in den Kinderschuhen steckt, raten wir bei der Anwendung zu angemessener Vorsicht.

Die gute Nachricht: Für viele Anwendungsfälle braucht es kein H4CBD. Stattdessen kannst du auf die natürliche, sanfte und nebenswirkungsarme Variante CBD setzen und auch hier von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und positiven Effekten profitieren. So hilft CBD bei Zyklusbeschwerden , verbessert deinen Schlaf und kann sogar für Haustiere zum Einsatz kommen.

Vorteile von CBD gegenüber H4CBD

  • Natürlich: CBD kommt in der Cannabispflanze natürlich vor, während H4CBD ein synthetisches Derivat ist.

  • Besser erforscht: Die Wirkung von CBD wurde in zahlreichen Studien untersucht (2), während es zu H4CBD bisher kaum wissenschaftliche Daten gibt.

  • Klarere Rechtslage: CBD ist in vielen Ländern legal, während H4CBD oft in einer rechtlichen Grauzone liegt.

  • Sanftere Wirkung: H4CBD könnte aufgrund seiner verstärkten Rezeptorbindung stärkere Wirkungen (Psychoaktivität) und Nebenwirkungen (Abhängigkeit, Psychosen) haben als CBD.

  • Umfassende Qualitätskontrolle:  CBD unterliegt umfassenderen Kontrollen der Qualität und des THC-Gehalts als H4CBD. Damit ist es grundsätzlich als sicherer einzustufen.

Unser Fazit: CBD bleibt die sichere Wahl

Das Interesse an H4CBD ist und bleibt ungebrochen. Und tatsächlich: Durch seine hydrierte Struktur ist es vermutlich stabiler als andere Cannabinoide und bindet stärker an die Rezeptoren im Körper.

Gleichzeitig steigen damit die Risiken, die die Anwendung von H4 CBD mit sich bringen kann. Diese reichen von stärkeren Nebenwirkungen, als man sie CBD kennt (Mundtrockenheit, Verdauungsbeschwerden) bis hin zu echten Gefahren wie einer ungewollten psychoaktiven Wirkung oder einer möglichen Abhängigkeit.

Solange keine weiteren Informationen aus der Forschung und langfristige Erfahrungen vorliegen, raten wir deshalb zur Vorsicht im Umgang mit H4CBD. Die gute Nachricht: Schon heute steht CBD H4CBD in so gut wie nichts nach. Die Vorteile, die viele Menschen sich von H4CBD erhoffen, bieten hochwertige CBD-Produkte schon jetzt – und das legal, in kontrollierter Qualität und sehr nebenwirkungsarm.

Meinungen unserer Kunden:

Quellen und Studien

(1) White C. M. (2019). A Review of Human Studies Assessing Cannabidiol's (CBD) Therapeutic Actions and Potential. Journal of clinical pharmacology, 59(7), 923–934.

(2) Mlost, J., Bryk, M., & Starowicz, K. (2020). Cannabidiol for Pain Treatment: Focus on Pharmacology and Mechanism of Action. International journal of molecular sciences, 21(22), 8870.