CBD als alternatives Schmerzmittel: Was es wirklich kann

CBD als alternatives Schmerzmittel: Was es wirklich kann

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 9 min

Wiederkehrende oder chronische Schmerzen gehören heute für Millionen Menschen zum Alltag. Auch wenn konventionelle Therapien und Präparate häufig gut wirken: Die Nebenwirkungen sind oft hoch, die Lebensqualität der Betroffenen entsprechend stark eingeschränkt.

Deshalb hat das Interesse an alternativen Möglichkeiten der Schmerztherapie in den letzten Jahren stark zugenommen. Vor allem Produkte aus der Hanfpflanze (Cannabis sativa) wie medizinisches Cannabis und Cannabidiol (CBD) gelten als besonders vielversprechend.

Aber halten Cannabis-Medikamente wirklich, was die zahlreichen Erfahrungsberichte versprechen? Wann empfiehlt sich der Einsatz von medizinischem Cannabis und wann ist CBD die bessere Wahl? Und was sagt die Forschung denn nun eigentlich wirklich zur Wirkung von CBD?

Das Wichtigste im Überblick

CBD zeigt in vielen wissenschaftlichen Studien vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung verschiedener Schmerzarten. Trotzdem ist noch weitere Forschung nötig , um die Evidenz zu untermauern.

Im Vergleich zu herkömmlichen Schmerzmitteln hat CBD deutlich weniger Nebenwirkungen und macht nicht abhängig. Aber: Wirkungen ebenso wie Nebenwirkungen sind immer von Person zu Person unterschiedlich.

Auch medizinisches Cannabis  birgt mehr Nebenwirkungen als CBD . Hier gilt es, Behandlungen und Dosierungen genau anzupassen, um die optimale Wirksamkeit zu erzielen.

Wie wirkt CBD bei Schmerzen?

CBD entfaltet seine schmerzlindernde Wirkung über verschiedene Mechanismen im Körper, hauptsächlich über das Endocannabinoid-System (ECS) und andere schmerzregulierende Systeme. Ausführliche Infos zur Wirkungsweise von CBD bei Schmerzen findest du in unserem Artikel CBD Öl gegen Schmerzen.

Grundsätzlich interagiert CBD indirekt mit dem Endocannabinoid-System, das eine wichtige Rolle bei der Schmerzregulation spielt. Außerdem wirkt es auf andere Rezeptoren ein, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Diese Vielfalt an möglichen Wirkmechanismen hat dafür gesorgt, dass auch die Forschung sich eingehend mit der Wirkung von CBD bei Schmerzen befasst.

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Studienlage: Was wissen wir wirklich?

Das wissenschaftliche Interesse an CBD als Behandlungsoption für Schmerzen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Aber wie belastbar sind die Ergebnisse?

Chronische Schmerzen

Chronische Schmerzen betreffen weltweit etwa 20 % der Erwachsenen und mindern die Lebensqualität Betroffener oft enorm. Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse von Mondello et al. (2023) untersuchte 20 randomisierte kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von CBD bei chronischen Schmerzen.

Die Ergebnisse waren gemischt: Während einige Studien signifikante Verbesserungen zeigten, konnten andere keine eindeutigen Vorteile nachweisen. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Evidenz für die schmerzlindernde Wirkung von CBD im "niedrigen bis mittleren" Bereich liegt und dass "weitere gut konzipierte klinische Studien" gebraucht werden. (1)

Wichtigster Kritikpunkt: Die meisten Studien arbeiten mit zu wenigen Teilnehmenden und die Studien sind meist zu kurz, um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen.

Neuropathische Schmerzen

Neuropathische Schmerzen, also Nervenschmerzen, gelten als besonders schwer zu behandeln. Oft sprechen sie wenig bis gar nicht auf herkömmliche Schmerzmittel an. Einer Studie von Xu et al. (2020) zufolge könnte der Einsatz von topischem CBD helfen. Die Teilnehmenden der Studie berichteten über eine signifikante Reduzierung ihrer Schmerzen, wenn das CBD-Mittel topisch angewendet, also auf die Haut aufgetragen wurde. (2)

Kritiker merken allerdings an, dass viele Studien zu CBD bei neuropathischen Schmerzen mit Kombipräparaten (z.B. CBD und THC) durchgeführt werden. Dadurch ist es schwierig, die spezifischen Effekte von CBD zu isolieren. Es bleibt bis dato unklar, ob CBD allein ebenso wirksam ist wie in Kombination mit THC.

Entzündliche Schmerzen

Bei entzündlichen Schmerzen, wie sie bei Arthrose oder Rückenschmerzen typisch sind, ist CBD besonders vielversprechend. Eine klinische Studie (3) zeigte bereits 2017, dass CBD sowohl Entzündungen als auch neuropathische Schmerzen bei Arthrose im Tiermodell reduzierte. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass CBD nicht nur symptomatisch wirkt, sondern auch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen könnte.

Allerdings gilt hier: Die Übertragbarkeit von Tierstudien ist begrenzt und es braucht dringend mehr Forschungsarbeit in klinischen Studien am Menschen, um sicherere Aussagen treffen zu können.

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Kritischer Überblick: Wie gut hilft CBD wirklich bei Schmerzen?

Sicherlich: Die Forschungsergebnisse sind sehr vielversprechend und eine große Hoffnung für alle, die unter Schmerzen leiden. Aber wie sicher sind die Ergebnisse denn nun wirklich?

Stärken der bisherigen Forschung

Schwächen und Einschränkungen

Mehrere Tierstudien zeigen konsistent die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von CBD

Viele Studien haben methodische Mängel (z.B. kleine Stichprobengrößen oder kurze Beobachtungszeiträume)

Erste klinische Studien am Menschen deuten auf positive Wirkung bei verschiedenen Schmerzarten hin

Ein großer Teil der Studien wird weiterhin am Tiermodell durchgeführt, die Ergebnisse sind nicht automatisch auf den Menschen übertragbar

Die Anwendung von CBD birgt sehr wenige Risiken und Nebenwirkungen

Noch fehlen Langzeitstudien zur Wirksamkeit und Sicherheit bei dauerhaftem Konsum


Bei vielen klinischen Studien werden THC und CBD gemeinsam statt reinem CBD untersucht

Eine Übersichtsarbeit von Villanueva et al. von 2022 (4) kommt zu dem Schluss, dass CBD vielversprechende analgetische und entzündungshemmende Eigenschaften bei der Behandlung chronischer Schmerzen zeigt. Jedoch sind den Autoren zufolge hochwertigere klinische Studien mit größeren Stichprobengrößen und längeren Beobachtungszeiträumen nötig, um die Wirksamkeit und Sicherheit vollständig zu bewerten.

Wichtiger als gedacht: Der Placebo-Effekt

Ein wichtiger Aspekt in der Diskussion um CBD ist und bleibt der Placebo-Effekt. CBD hat in den letzten Jahren enorme mediale Aufmerksamkeit bekommen. Die Erwartung, dass CBD sehr gut gegen Schmerzen wirkt, kann die Wirksamkeit tatsächlich beeinflussen.

So zeigte eine Studie 2018 (5), dass der Placebo-Effekt bei Schmerzbehandlungen generell sehr stark sein kann – bis zu 30 % der berichteten Schmerzlinderung könnten den Autoren zufolge darauf zurückzuführen sein. (5) Auch wenn das die Beurteilung der tatsächlichen, pharmakologischen Wirkung von CBD erschwert, zeigt es doch eines: CBD kann einen positiven Effekt haben und die Lebensqualität der Betroffenen signifikant verbessern.

Unsere Tipps für Dosierung und Anwendung

Die optimale Dosierung von CBD kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Art und Intensität der Schmerzen

  • Körpergewicht und andere individuelle Eigenschaften des Schmerzpatienten

  • Empfindlichkeit gegenüber Cannabinoiden

  • Art des CBD-Produkts (Öl, Spray, topische Anwendung etc.)

In den meisten klinischen Studien wurden Dosierungen zwischen 15 mg und 300 mg CBD pro Tag untersucht, höhere Dosierungen zeigten oft bessere Ergebnisse.

Wir empfehlen dir generell, CBD achtsam zu konsumieren: Beginne mit einer niedrigen Dosis (5-10 mg CBD zweimal täglich) und beobachte die Wirkung auf deinen Körper und deine Symptome. Steigere dich langsam, bis die gewünschte Wirkung eintritt. So minimierst du das Risiko möglicher Nebenwirkungen und findest deine individuell optimale Dosierung.

Anwendung

CBD ist in verschiedenen Formen erhältlich. Die Wahl der Einnahmeform ist einerseits von deinen persönlichen Vorlieben abhängig. Andererseits variiert die Wirksamkeit der Schmerzbehandlung je nach Einnahmeform.

Bei örtlich begrenzten Schmerzen können topische Anwendungen sinnvoll sein, während bei chronischen oder systemischen Schmerzen CBD-Öle oder Sprays meist besser geeignet sind. Halte hier auch Rücksprache mit deinem behandelnden Arzt, um die optimale Anwendung für dich zu finden.


Vorteile

Nachteile

CBD-Öl

Schnellere Wirkung durch sublinguale Anwendung (15-45 Minuten), flexible Dosierung

Geschmack kann gewöhnungsbedürftig sein, nicht so diskret und alltagstauglich wie Sprays

Topische Anwendung

Direkte Anwendung auf schmerzende Stellen, keine systemischen Nebenwirkungen

Wirkt nur lokal, möglicherweise nicht ausreichend bei tieferen oder ausgedehnten Schmerzen

Spray

Einfache und diskrete Anwendung auch unterwegs

Dosierung kann weniger präzise sein

Schmerzmittel im Vergleich: Wo steht CBD?

Besonders interessant im Zusammenhang mit CBD ist sein Potenzial als Alternative oder Ergänzung zu konventionellen Schmerzmitteln wie nichtsteroidalen Antirheumatika (z.B. Ibuprofen) und Opioiden.

Aber auch im Vergleich zu medizinischem Cannabis kann CBD die bessere Wahl sein, weil es nicht abhängig macht und nicht psychoaktiv wirkt. Damit lässt es sich viel unkomplizierter in den Alltag integrieren und vermindert die Gefahr von Stigmatisierung. Allerdings ist Cannabidiol im Gegensatz zu Medizinal-Hanf zum aktuellen Zeitpunkt nicht auf Rezept erhältlich und wird stattdessen als frei verkäufliches Nahrungsergänzungsnmittel gehandelt. CBD-Produkte zählen damit zu den Lebensmitteln und werden nicht von den Krankenkassen bezahlt.

Pro CBD

Kontra CBD

Geringere Nebenwirkungen (z.B. für Herz-Kreislauf-Erkrankungen)

Klinische Evidenz noch gering

CBD macht nicht abhängig

Wirkung kann individuell variieren

Mehrere Wirkmechanismen, daher möglicherweise breitere Wirksamkeit bei verschiedenen Schmerzarten

Produktqualität kann schwanken

Diskreter, alltagstauglicher Konsum

CBD ist nicht auf Rezept erhältlich, Krankenkassen übernehmen Kosten nicht

Insgesamt kann CBD also mindestens eine wertvolle Ergänzung im Schmerzmanagement sein - besonders für Patienten, die unter den Nebenwirkungen herkömmlicher Schmerzmittel leiden und ein Mittel suchen, dass sich gut in ihren Alltag integrieren lässt. Wichtig ist, dass du CBD achtsam konsumierst, die Dosis langsam steigerst (und bei Nebenwirkungen anpasst) und nur hochwertige Produkte zu dir nimmst.

Bleib realistisch: Was kann CBD leisten und was nicht?

Was CBD kann:

  • Moderate Schmerzlinderung: Bei vielen Patienten kann CBD zu einer spürbaren, wenn auch oft moderaten Reduzierung von Schmerzen führen.

  • Bessere Verträglichkeit: Im Vergleich zu vielen herkömmlichen Schmerzmitteln verursacht CBD weniger Nebenwirkungen.

  • Positive Begleiterscheinungen: Neben der Schmerzlinderung kann CBD positive Auswirkungen auf Schlaf , Stressempfinden und Stimmung haben und so die Lebensqualität der Betroffenen indirekt verbessern.

Was CBD eher nicht kann:

  • Vollständige Schmerzfreiheit: CBD ist kein Zaubermittel, das alle Schmerzen wegzaubert.

  • Soforteffekt: Bei den meisten Menschen zeigt sich die volle Wirkung von CBD erst nach regelmäßiger Einnahme über mehrere Wochen.

  • Gleichbleibende Wirkung für alle: Die individuelle Reaktion auf CBD kann stark variieren – was bei einer Person gut hilft, muss bei einer anderen nicht die gleiche Wirkung haben.

Wir empfehlen, den Einsatz von CBD als Teil eines ganzheitliches Konzepts zur Behandlung von Schmerzen zu begreifen. Maßnahmen wie Physiotherapie, psychologische Betreuung, Entspannungstechniken und bei Bedarf konventionelle Schmerzmittel arbeiten hierbei mit CBD zusammen, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

CBD bei Schmerzen: Darauf solltest du achten

Wenn du CBD zur Schmerzlinderung ausprobieren möchtest, solltest du Folgendes beherzigen:

Schrittweise Steigerung der Dosis

  • Beginne mit einer niedrigen Dosis (5-10 mg CBD pro Tag) und steigere sie langsam, bis du die gewünschte Wirkung erzielst.

  • Führe ein Schmerztagebuch, um die Wirkung genau zu beobachten.

  • Die positiven Effekte treten oft erst nach regelmäßiger Einnahme über mehrere Wochen auf. Hab Geduld!

Qualität und Kontrolle

Leider gibt es am Markt viele unseriöse Anbieter. Achte deshalb beim Kauf unbedingt darauf, nur hochwertige Produkte von seriösen Anbietern aus Deutschland oder der EU zu wählen. Wir beziehen unseren Hanf komplett aus Europa, die Produktqualität wird laufend im Labor kontrolliert. So stellen wir auch sicher, dass unsere Produkte garantiert unterhalb des zugelassenen THC-Gehalts von weniger als 0,3 % bleiben und nicht psychoaktiv wirken.

Wir empfehlen generell den Konsum von Vollspektrum-Ölen, da diese naturbelassener sind und weitere nützliche Cannabinoide und Terpene aufweisen (Stichwort "Entourage -Effekt").

Vor allem wenn du bereits andere Medikamente einnimmst oder unter gesundheitlichen Problemen leidest, solltest du vor der Anwendung von CBD unbedingt mit deinem Arzt sprechen, um Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren.

Unser Fazit: CBD bei Schmerzen – Vielversprechend, aber kein Allheilmittel

Eines steht fest: CBD kann sehr viel, das hat auch die Forschung erkannt. Allerdings braucht es noch immer weitere Forschung, um die Ergebnisse abzusichern und im Detail zu ermitteln, wie und in welcher Dosierung CBD am besten gegen Schmerzen wirkt. Vor allem bei neuropathischen Schmerzen und Entzündungen deutet die Evidenz aber in jedem Fall auf die positive Wirkung von CBD.

Selbst wenn es "nur" der Placebo-Effekt ist: CBD hat positive Effekte für die Gesundheit und kann helfen, die Lebensqualität von Schmerzpatienten enorm zu steigern. Wichtig ist, auf eine besonders hohe Qualität der Produkte zu achten, achtsam zu konsumieren und sich ggf. mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.

Meinungen unserer Kunden:

Quellen und Studien

(1) Mondello E, Quattrone D, Cardia L, et al. Cannabinoids and Pain: A Systematic Review and Meta-analysis of Controlled Clinical Trials. Drugs. 2023;83(4):389-412.


(2) Xu DH, Cullen BD, Tang M, Fang Y. The Effectiveness of Topical Cannabidiol Oil in Symptomatic Relief of Peripheral Neuropathy of the Lower Extremities. Curr Pharm Biotechnol. 2020;21(5):390-402.


(3) Philpott HT, O'Brien M, McDougall JJ. Attenuation of early phase inflammation by cannabidiol prevents pain and nerve damage in rat osteoarthritis. Pain. 2017;158(12):2442-2451.


(4) Villanueva, M. R. B., Joshaghani, N., Villa, N., Badla, O., Goit, R., Saddik, S. E., Dawood, S. N., Rabih, A. M., Niaj, A., Raman, A., Uprety, M., Calero, M., & Khan, S. (2022). Efficacy, Safety, and Regulation of Cannabidiol on Chronic Pain: A Systematic Review. Cureus, 14(7), e26913.


(5) Mücke M, Phillips T, Radbruch L, Petzke F, Häuser W. Cannabis-based medicines for chronic neuropathic pain in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2018;3(3)


(6) Iffland K, Grotenhermen F. An Update on Safety and Side Effects of Cannabidiol: A Review of Clinical Data and Relevant Animal Studies. Cannabis Cannabinoid Res. 2017;2(1):139-154.