Macht CBD müde?

Macht CBD müde oder wach? Beides!

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 7 min

Cannabidiol (CBD) ist ein echtes Multitalent. Es hilft dabei, zu entspannen, kann Konzentration und Stimmung verbessern und hilft dir, Schlafprobleme in den Griff zu bekommen. Aber: Ist das nicht irgendwie paradox? Wenn CBD meinen Schlaf verbessert - bin ich dann nicht den ganzen Tag müde? Wie soll das meine Konzentration und Laune verbessern?

Macht CBD müde oder wach? Beides! Wir erklären, wie CBD sowohl deine Schlafqualität als auch deine Konzentration tagsüber verbessern kann, welchen Einfluss die Dosis und der Einnahmezeitpunkt hat und was die Forschung zum Thema sagt.

Das Wichtigste im Überblick

CBD kann abends den Schlaf fördern und morgens wach machen . Die tatsächliche Wirkung hängt von der Dosis, dem Einnahmezeitpunkt, aber auch ganz individuellen Faktoren ab. Vollspektrum-Öle können durch den Entourage-Effekt besonders positive Auswirkungen auf deinen Schlaf haben.

Pauschal kann man sagen: Niedrige Dosen fördern Konzentration und Wachheit , höhere Dosen unterstützen Entspannung und Schlaf. Nimmst du CBD als Teil deiner Abendroutine ein, fördert es den Schlaf, morgens macht es dich wach und leistungsfähig.

CBD wirkt nicht psychoaktiv und macht nicht abhängig . Damit ist es eine natürliche Alternative zu klassischen Schlafmitteln, aber auch zu anderen Cannabis-Produkten, die THC enthalten.

CBD und das Endocannabinoid-System

Um die Wirkung von CBD zu verstehen, müssen wir einen kurzen Blick in die Prozesse unseres Körpers werfen. Zentral für die Effekte von CBD ist das Endocannabinoid-System (ECS). Es besteht aus verschiedenen Rezeptoren, Enzymen und Botenstoffen und ist über den gesamten Körper verteilt. Das ECS spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Funktionen wie Schlaf, Schmerzempfinden, Stimmung, Appetit und Gedächtnis.

Der Name verrät es schon: Besonders wichtig im Endocannabinoid-System sind die körpereigenen ("endo-") Cannabinoide. Aber auch körperfremde Cannabinoide (Bestandteile der Cannabispflanze) können mit den Rezeptoren des Systems interagieren, darunter auch Cannabidiol (CBD). Weil das ECS auf so unterschiedliche Prozesse einwirkt und weil Cannabinoide ganz unterschiedlich mit ihm wechselwirken, gibt es so viele verschiedene mögliche Wirkungen von Cannabinoiden. (Die übrigens auch alle unterschiedlich sind. So wirkt THC ganz anders als CBD oder andere Cannabinoide).

So beeinflusst CBD dein Endocannabinoid-System (ECS):

  • Das ECS ist im gesamten Körper verteilt und reguliert Schlaf, Schmerz, Stimmung und Gedächtnis.
  • Körpereigene Cannabinoide interagieren mit dem ECS.
  • CBD (ein körperfremdes Cannabinoid) kann ebenfalls mit den ECS-Rezeptoren wechselwirken.
  • Diese Interaktion erklärt die vielfältigen Wirkungen von CBD.

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Warum CBD beruhigend wirkt

Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass CBD bei Angststörungen und Stress eine beruhigende Wirkung haben kann. Es reguliert Stressreaktionen und hilft, Körper und Geist zu beruhigen. Großer Vorteil gegenüber klassischen Schlafmitteln: CBD sediert nicht. Es macht dich also nicht so bleiern müde, wie du es vielleicht von Benzodiazepinen kennst. Außerdem macht CBD - im Gegensatz zu besagten Benzodiazepinen - nicht abhängig.

Auch im Vergleich zum bekannteren THC ist CBD die bessere Einschlafhilfe, weil es entspannend wirkt, ohne psychoaktiv zu sein oder abhängig zu machen. Es verbessert die Schlafqualität, ohne den natürlichen Schlafrhythmus zu stören. Im Gegensatz zu THC verursacht CBD keinen Rausch, der womöglich über die Nacht hinaus anhält.

Kurzum: CBD lindert Angst und Stress, verlangsamt das Gedankenkarussell und wirkt als natürliches Entspannungsmittel. Es schläfert dich aber nicht ein und führt zu keiner Abhängigkeit.

Warum CBD wach macht

Es klingt erstmal paradox: Einige Anwender nutzen CBD, um ihre Wachheit und Konzentration zu steigern. Das ergibt doch keinen Sinn? Haben wir nicht gerade festgestellt, dass CBD das Einschlafen und die Schlafqualität verbessert?

Tatsächlich wirkt CBD nur indirekt auf den Schlaf, es fördert nicht die Schläfrigkeit, sondern die Entspannung. Das wiederum kann tatsächlich die Konzentration und die Leistungsfähigkeit fördern. Denn: Studien zufolge sorgen Anspannung und Stress dafür, dass wir uns schlechter konzentrieren können. (Schlafmangel übrigens auch.) Weil die Einnahme von CBD wiederum den Stress rausnimmt, hilft das, den Geist zu aktivieren und fördert Kreativität und Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.

Auf physiologischer Ebene konnten Studien zeigen, dass CBD in geringen Dosen die Serotoninrezeptoren modulieren kann (insbesondere durch die Wechselwirkung mit dem 5-HT1A-Rezeptor). (1) Eine leichte Stimulation dieses Systems kann die Stimmung heben und energetisieren - ohne aufzuputschen wie zum Beispiel Koffein.

Macht CBD müde? Eine Frage der Dosis

Ein entscheidender Faktor für die Wirkung von CBD ist die Dosierung. Hier liegt sicher auch eine der Ursachen für die widersprüchlichen Erfahrungen vieler Nutzer.

Einige grundlegende Beobachtungen lassen sich aber machen: In niedrigen Dosen (z. B. unter 20 mg pro Tag) berichten besonders viele Menschen von einer leicht anregenden Wirkung. Sie fühlen sich fokussierter, wacher und geistig klarer. Bei mittleren bis höheren Dosen (etwa 30–100 mg) treten hingegen häufig die entspannenden und beruhigenden Effekte in den Vordergrund.

Wie genau CBD auf deinen Körper wirkt, hängt natürlich von deiner individuellen Situation und deinem Körper ab. Für einige Menschen reichen bereits sehr kleine Dosen CBD, um das Einschlafen zu erleichtern, ohne morgens noch müde zu sein. Eine andere Person benötigt womöglich etwas mehr. Auch spannend: Es gibt Hinweise darauf, dass CBD eine sogenannte biphasische Wirkung hat, also in niedriger Dosis eine ganz andere Wirkung hat als in hoher. (2) Diese biphasische Wirkung kennt man auch von Alkohol (kleine Mengen sind anregend, große Mengen sedierend) oder Nikotin.

Letztlich musst du also etwas rumprobieren: Welche Dosis bringt bei dir die gewünschte Wirkung? Ab wann erreichst du eine angenehme Müdigkeit am Abend, ohne Tagesmüdigkeit am nächsten Morgen? Welche Dosis hilft dir morgens, wach und konzentriert zu sein?

Der perfekte Einnahmezeitpunkt

Die schlechte Nachricht: Einen perfekten Zeitpunkt für die Einnahme von CBD gibt es nicht. Es kommt darauf an, welche Wirkung du erzielen möchtest, welche Dosis du einnimmst und wie dein Körper individuell reagiert. Hinzu kommen Unterschiede durch verschiedene CBD-Produkte, die oft noch weitere Cannabinoide und Terpene enthalten (vor allem Vollspektrum-Öle). Der sogenannte Entourage-Effekt kann zusätzlich für Abweichungen in der Wirkung sorgen.

Allgemein gilt aber: Möchtest du CBD einsetzen, um deinen Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren und deine Schlafqualität zu verbessern, nimmst du es idealerweise am Abend ein. In Kombination mit einer ruhigen Umgebung, Entspannungsritualen und festen Zubettgehzeiten hilft CBD deinem Körper, zur Ruhe zu kommen.

Nimmst du CBD hingegen morgens ein, wenn dein Körper ohnehin im aktiven Modus ist, kann es helfen, verbleibende Müdigkeit abzuschütteln und wach und konzentriert in den Tag zu starten. Leichte Bewegung kann zusätzlich helfen, "in die Gänge" zu kommen.

CBD und der richtige Zeitpunkt

  • Abends eingenommen: Fördert Entspannung und verbessert die Schlafqualität.
  • Morgens eingenommen: Kann helfen, Müdigkeit abzuschütteln und Konzentration zu steigern.

Passe die Einnahmezeit deinen Bedürfnissen an!

Nebenwirkungen von CBD

Wichtig: CBD ist kein Wundermittel für guten Schlaf und kann Nebenwirkungen haben, die sich auf deinen Schlaf auswirken. Allerdings genügt es meist schon, die Dosis anzupassen, um die CBD-Nebenwirkungen zu regulieren.

Mögliche Nebenwirkungen in Bezug auf den Schlaf umfassen: Tagesschläfrigkeit, veränderte Träume, nächtliches Aufwachen oder ein Gefühl innerer Unruhe (v. a. bei niedrig dosiertem CBD mit aktivierendem Effekt). (3) Selten kann CBD auch zu Schlaflosigkeit führen, insbesondere bei Überempfindlichkeit oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen. (4) Weil CBD mit bestimmten Medikamenten interagieren kann (z. B. Antidepressiva, Benzodiazepine), solltest du dich im Zweifel mit deinem behandelnden Arzt besprechen.

Wichtig: In Schwangerschaft und Stillzeit solltest du auf die Einnahme von CBD verzichten. Auch wenn es sich um einen reinen Pflanzenstoff handelt: Es liegen einfach noch nicht genug Studien vor, die die Sicherheit von CBD in der Schwangerschaft bestätigen und Dosierungsempfehlungen geben können.

Unser Fazit: CBD für guten Schlaf in der Nacht & Konzentration am Tag

CBD-Öl ist ein Naturprodukt - und kann damit sehr unterschiedliche Wirkungen auf deinen Schlaf haben. Es wirkt nicht pauschal müde machend oder aktivierend - stattdessen passt es sich an deinen Körper und seine Bedürfnisse an.

Durch seine regulierende Wirkung auf das körpereigene Cannabinoid-System kann CBD sowohl zur Entspannung und besseren Schlafqualität beitragen als auch tagsüber Leistungsfähigkeit und Konzentration fördern. Entscheidend dafür sind auch die Dosis, der Zeitpunkt der Einnahme sowie die individuelle Verfasstheit deines Körpers. Pauschal lässt sich sagen: Niedrige Dosen wirken häufig eher aktivierend, während höhere Dosen entspannend bis sedierend wirken können.

Wichtig ist auch die planvolle Anwendung: Baust du CBD gezielt in deine Tages- oder Abendroutine ein und kombinierst es mit Einschlaf- oder Aufwachritualen, kann es dich optimal unterstützen - ohne Abhängigkeit oder schwere Nebenwirkungen üblicher Medikamente. Zwar kann CBD gelegentlich unerwünschte Effekte wie Tagesmüdigkeit oder Unruhe hervorrufen, doch lassen sich diese meist durch Anpassung der Dosierung gut in den Griff bekommen.

Meinungen unserer Kunden:

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Quellen und Studien

(1) Zanelati, T. V., Biojone, C., Moreira, F. A., Guimarães, F. S., & Joca, S. R. (2010). Antidepressant-like effects of cannabidiol in mice: possible involvement of 5-HT1A receptors. British journal of pharmacology, 159(1), 122–128.


(2) Linares, I. M., Zuardi, A. W., Pereira, L. C., Queiroz, R. H., Mechoulam, R., Guimarães, F. S., & Crippa, J. A. (2019). Cannabidiol presents an inverted U-shaped dose-response curve in a simulated public speaking test. Revista brasileira de psiquiatria (Sao Paulo, Brazil : 1999), 41(1), 9–14.


(3) Lavender, I., Garden, G., Grunstein, R. R., Yee, B. J., & Hoyos, C. M. (2024). Using Cannabis and CBD to Sleep: An Updated Review. Current psychiatry reports, 26(12), 712–727.


(4) Iffland, K., & Grotenhermen, F. (2017). An Update on Safety and Side Effects of Cannabidiol: A Review of Clinical Data and Relevant Animal Studies. Cannabis and cannabinoid research, 2(1), 139–154.