CBD Decarboxylierung

CBD Decarboxylierung oder: Warum wir Cannabis "backen"

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

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Lesezeit 6 min

Das Wort klingt erstmal gruselig: Decarboxylierung. Für manche lässt das richtig schlimme Erinnerungen an den Chemie-Unterricht in der Schule wieder auferstehen.

Aber keine Sorge. Die Decarboxylierung im Rahmen der CBD-Herstellung ist kein undurchsichtiger chemischer Prozess mit tausenden, womöglich gesundheitsschädlichen Hilfsstoffen. Auch musst du den Bunsenbrenner nicht selbst anwerfen, um aus den CBD-Vorstufen (CBDa) in der Hanfpflanze ihre aktive Form zu gewinnen. Das übernehmen wir für dich.

Weil sich aber trotzdem einige Mythen um die CBD-Decarboxylierung ranken, hier unser ultimativer Info-Artikel zum Thema. (Fast) ohne Fachchinesisch und kurz und knackig. Bereit?

Das Wichtigste im Überblick

Zur Gewinnung von CBD muss die Vorstufe von CBD, CBDa  (Cannabidiol-Säure) durch Erhitzen decarboxyliert werden. Erst dadurch werden die bekannten positiven Wirkungen von CBD möglich.

Die Decarboxylierung ist zwar ein chemischer Prozess, kommt aber ganz ohne weitere Stoffe (zum Beispiel Chemikalien) aus. Dadurch ist das Ganze besonders schonend, das Endprodukt sehr naturbelassen.

Eine Decarboxylierung in Eigenregie (z.B. von Cannabisblüten) lässt sich nur schwer kontrollieren, das Endprodukt kann deshalb unerwünschte Nebenwirkungen (z.B. Psychoaktivität) haben.

Was ist Decarboxylierung eigentlich?

Die schlechte Nachricht ganz zu Anfang: Auf einer Hanfpflanze rumkauen wird keinen nachweisbaren Effekt auf deinen Körper haben. (Außer vielleicht ein paar Hanf-Fasern zwischen den Zähnen.) Eine frische Cannabispflanze enthält so gut wie keine fertigen Cannabinoide, also weder THC noch CBD.

Stattdessen sind Vorstufen (Cannabinoidsäuren) enthalten, z.B. CBGa, THCa und eben CBDa. CBDa (Cannabidiolsäure) ist die "saure" Vorstufe von CBD; das kleine "a" steht dabei für "acid", also Säure. CBDa wird manchmal als "inaktive" Form von CBD bezeichnet, die erst durch einen bestimmten Prozess aktiviert werden muss.

Damit wir aus CBDa CBD erhalten, braucht es die Decarboxylierung. Bei diesem Prozess wird durch Wärme eine Carboxylgruppe (COOH) vom CBDa-Molekül abgespalten. Was übrig bleibt? Das sogenannte "aktive" CBD mit seinen vielen positiven Eigenschaften und Wirkungen . Der Begriff "Decarboxylierung" macht aus der Säure eine Nicht-Säure, der Name beschreibt am Ende also nichts anderes als das "Ent-Säuern" des CBDa.

Das Ganze funktioniert übrigens nicht nur bei CBD. Auch andere Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinolsäure) entstehen erst durch das Decarboxylieren aus ihren sauren Vorstufen. THCa wird zu THC, CBGa wird zu CBG und so weiter.

Warum ist die Decarboxylierung von CBD so wichtig?

Die kurze Antwort: Ohne Decarboxylierung kein CBD und damit auch keine positiven Eigenschaften und Wirkungen.

 Darum ist CBD Decarboxylierung so wichtig:

  • Unverzichtbar für die Aktivierung von CBD
  • Sicherung der gewünschten CBD-Effekte
  • Vermeidung von gesundheitsschädlichen Nebenprodukten

CBDa hat zwar auch einige interessante Eigenschaften, die meisten Studien und Erfahrungsberichte, die du über CBD findest, beziehen sich aber auf das decarboxylierte CBD. Die beruhigende Wirkung, die Unterstützung bei Schlafproblemen, die entzündungshemmenden Eigenschaften - all das basiert hauptsächlich auf dem aktiviertem CBD. Diese Effekte entstehen durch die Interaktion mit den Cannabinoidrezeptoren im Körper.

Tatsächlich kann es vorkommen, dass CBD-Öl schlechter Qualität gar nicht oder nur sehr schwach wirkt. Das könnte daran liegen, dass das CBDa nicht richtig decarboxyliert wurde, also gar nicht so viel CBD enthalten ist, wie gedacht. Du hättest dann zwar ein Produkt mit hohem CBDa-Gehalt, aber praktisch ohne die gewünschte CBD-Wirkung.

Falls du im Netz auf Erfahrungsberichte stößt, dass CBD-Öl nichts bringt, liegt es tatsächlich ziemlich oft daran. Deshalb: Achte beim Kauf auf die Qualität deines Produkts und die Angaben des Herstellers zur Decarboxylierung!

Decarboxylierung: Der Prozess im Detail

Schritte im Decarboxylierungsprozess:

  • Erhitzen auf 100-150 Grad Celsius
  • Nutzung spezialisierter Geräte zur Kontrolle
  • Regelmäßige Laboranalysen
  • Überwachung der Luftfeuchtigkeit und des Zeitrahmens

Jetzt wird's etwas technisch, aber keine Panik - wir fassen uns kurz. Die Aktivierung des CBD läuft grundsätzlich bei Temperaturen zwischen 100 und 150 Grad Celsius ab. Temperatur und Zeit hängen dabei eng zusammen: Je höher die Temperatur, desto schneller läuft der Prozess ab.

Bei etwa 110 Grad dauert die vollständige Decarboxylierung ungefähr 60 Minuten. Bei 130 Grad geht es schon in 30 Minuten, und bei 150 Grad ist der Prozess in etwa 10-15 Minuten abgeschlossen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Zu hohe Temperaturen können das CBD auch wieder zerstören oder in andere, weniger erwünschte Verbindungen umwandeln. Hier sind Geduld und eine gute Überwachung des Prozesses besonders wichtig. Das Ziel ist, über einen längeren Zeitraum eine gleichmäßige, nicht zu hohe Temperatur zu halten.

Professionelle Hersteller verwenden dafür im Allgemeinen spezielle Öfen oder Decarboxylierung-Geräte. (Ja, wir backen bzw. kochen unsere Blüten!) Dabei wird nicht nur die Temperatur genau überwacht, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und die Dauer des Prozesses. So kann eine gleichmäßige und vollständige Umwandlung von CBDa zu CBD sichergestellt werden.

Wichtig zu wissen: Der Prozess kommt komplett ohne zusätzliche Chemikalien aus. Es handelt sich um eine reine thermische Reaktion. Das CBDa-Molekül gibt einfach seine Carboxylgruppe ab, wenn es ausreichend erhitzt wird. Kohlendioxid und Wasser entstehen als harmlose Nebenprodukte - wie auch bei der CBD Öl CO₂-Extraktion.

Kann ich CBD selbst decarboxylieren?

Theoretisch könntest du CBDa-reiche Cannabis-Blüten auch zu Hause decarboxylieren. Ein Backofen oder Herd für die Temperatur, etwas Zeit - klingt doch machbar, oder? Aber wie das immer so ist: In der Praxis ist das Ganze natürlich deutlich komplizierter. 

Das größte Problem ist die Kontrolle über den Prozess. Dein Backofen zu Hause ist lange nicht so präzise wie professionelle Geräte. Schon kleine Temperaturschwankungen können dazu führen, dass die Decarboxylierung unvollständig bleibt oder dass zu viel CBD zerstört wird. Das Ergebnis wäre ein Produkt mit unvorhersagbarer Wirkung.

Noch problematischer wird es in puncto THC. Eine unvollständige Decarboxylierung kann bedeuten, dass noch psychoaktives THC vorhanden ist, auch wenn du eigentlich nur CBD wolltest. Psychoaktive Effekte und ungewolltes High gratis. Bei zu starker Erhitzung können sich außerdem weitere Verbindungen bilden, die noch ganz andere, möglicherweise unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Außerdem gehen dir bei unsachgemäßer Decarboxylierung wertvolle Terpene und andere Cannabinoide flöten. Diese Stoffe sind empfindlich gegen Hitze und verdampfen bzw. zersetzen sich bei bestimmten Temperaturen. Das Ergebnis: Weniger vom allseits beliebten Entourage-Effekt, also ein Produkt, das deutlich weniger wirksam ist als professionell hergestelltes CBD.

Vorteil / Aspekt

Bedeutung

Präzise Messgeräte

Hersteller verwenden genaue Geräte zur exakten Kontrolle von Temperatur und Zeit.

Einsatz von Vakuum-Öfen

Durchgängiges Arbeiten bei niedrigeren Temperaturen, schonender für die Wirkstoffe.

Regelmäßige Laboranalysen

Messung der Umwandlung von CBDa in CBD und Kontrolle auf andere Cannabinoide.

Schutzgas bei Decarboxylierung

Verhindert Oxidation, erhöht Stabilität des CBD.

Optimale Lagerung

Decarboxylierte Produkte werden unter optimalen Bedingungen gelagert, CBD bleibt erhalten.

Decarboxylierung: Mythen und Missverständnisse

Um die Decarboxylierung ranken sich einige hartnäckige Mythen. Einer davon: Der Prozess erfordere gefährliche Chemikalien, Produkte von professionellen Herstellern seien deshalb viel schlechter für deine Gesundheit als DIY-Varianten. Wir haben es oben schon kurz angedeutet, aber hier nochmal: Die Decarboxylierung kommt ganz ohne zusätzliche Stoffe aus - auch dann, wenn Profis am Werk sind.

Tatsächlich kann eher die Decarboxylierung zuhause dafür sorgen, dass in deinem CBD-Produkt (z.B. Blüten) Stoffe enthalten sind, die du gar nicht willst und die sogar gesundheitsschädlich sein können. Wie bei jeder Erhitzung können Stoffe entstehen, die in größerer Menge schädliche Wirkungen haben (Stichwort Acrylamid in Pommes).

Ein anderer Mythos: Decarboxyliertes CBD sei weniger naturbelassen als CBDa. Auch das ist falsch. CBD ist genauso natürlich wie CBDa - es entsteht sogar (teilweise) von selbst, wenn Hanfpflanzen getrocknet werden. Die kontrollierte Decarboxylierung sorgt nur dafür, dass dieser natürliche Prozess vollständig und gleichmäßig abläuft. Und am Ende ordentlich CBD und möglichst wenig andere Stoffe enthalten sind.

Manche Leute glauben auch, dass durch Decarboxylierung automatisch psychoaktive Stoffe entstehen, du also von decarboxyliertem Cannabis in jedem Fall high wirst. Das ist nur richtig, wenn THCa in THC umgewandelt wird. Auch wenn theoretisch THCa in jeder Hanf-Pflanze vorkommt: Bei hochwertigen CBD-Produkten ist das kein Problem, da hier der THC-Gehalt im Endprodukt kontrolliert wird und unter 0,3 % liegen muss.

Häufige Missverständnisse über Decarboxylierung:

  • Notwendigkeit gefährlicher Chemikalien
  • Alle decarboxylierten Produkte sind automatisch psychoaktiv
  • DIY ist genauso sicher wie professionelle Prozesse

Unser Fazit: Decarboxylierung - Eine Wissenschaft für sich

Die Decarboxylierung ist die Grundlage für wirksames CBD. Ohne diesen Schritt bleiben die positiven Eigenschaften des Cannabinoids praktisch ungenutzt. Was auf den ersten Blick nach komplizierter Chemie aussieht, ist eigentlich ein relativ simpler thermischer Vorgang: CBDa wird durch kontrollierte Wärme in aktives CBD umgewandelt.

Der wichtigste Punkt dabei: Lass es die Profis machen. Zwar könnte man theoretisch auch zu Hause decarboxylieren, aber die Risiken sind erheblich. Ungleichmäßige Temperaturen, unvollständige Umwandlung oder sogar die Bildung unerwünschter Verbindungen können das Ergebnis unbrauchbar oder sogar schädlich machen. Professionelle Hersteller verfügen über die nötige Ausrüstung und Expertise, um eine sichere, vollständige und schonende Decarboxylierung zu gewährleisten.

Achte deshalb beim Kauf von CBD-Öl und anderen Produkten unbedingt auf Qualität. Seriöse Anbieter informieren transparent über ihre Herstellungsverfahren und können Laboranalysen vorweisen. So kannst du sicher sein, dass du ein Produkt mit der gewünschten CBD-Konzentration und ohne unerwünschte Stoffe und Effekte kaufst.

Die gute Nachricht: Richtig decarboxyliertes CBD ist genauso naturbelassen wie seine Vorstufe CBDa - nur viel wirksamer. Die Mythen über gefährliche Chemikalien oder "unnatürliche" Prozesse zur Herstellung von CBD kannst du deshalb getrost vergessen.

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