Medizinisches Cannabis

Cannabis auf Rezept – Medizinisches Cannabis in Deutschland

Geschrieben von Anne Ullrich

Aktualisiert am

|

Lesezeit 6 min

Cannabis als Medizin wird bereits seit vielen Jahren diskutiert und in der Forschung untersucht. Während die positiven Wirkungen von Cannabis relativ gut belegt sind, bleibt weiterhin die Frage nach den Nebenwirkungen und Langzeitfolgen, die der Cannabiskonsum mit sich bringen kann.

Seit 2017 ist es in Deutschland möglich, medizinisches Cannabis auf Rezept zu erhalten, um beispielsweise Schmerzen zu lindern. In der Praxis zeigt sich jedoch: Der Zugang ist häufig kompliziert, die Hürden hoch, und viele Patienten haben Schwierigkeiten, einen Arzt zu finden, der Cannabis verschreibt. Gleichzeitig bringt auch medizinisches Cannabis viele Nebenwirkungen mit sich – darunter Abhängigkeit, Rauschzustände und sogar ernsthafte psychische Risiken wie Psychosen.

Wenn der Zugang zu medizinischem Cannabis so problematisch und die Einnahme mit solchen Risiken verbunden ist - könnte CBD eine Alternative sein? Wo liegen die Unterschiede in Zusammensetzung und Wirkung? Wir klären auf.

Das Wichtigste im Überblick

Medizinisches Cannabis hat viele positive Wirkungen, die auch in der Forschung weitgehend anerkannt sind. So wird es vor allem in der Schmerztherapie , aber auch zur Behandlung von Epilepsie und bei anderen neurologischen Erkrankungen eingesetzt.

Allen positiven Wirkungen zum Trotz: Die Voraussetzungen, um in Deutschland medizinisches Cannabis auf Rezept zu bekommen, sind vielfältig, die bürokratischen Hürden hoch . Hinzu kommt, dass viele Ärzte Cannabis noch immer ungern verschreiben .

Auch der Alltag mit medizinischem Cannabis  kann sich kompliziert gestalten. Vor allem für berufstätige Menschen oder auf Reisen ist es oft nicht leicht, das verschriebene Medikament zu nutzen, ohne negatives Feedback befürchten zu müssen.

Medizinisches Cannabis: Theoretisch verfügbar, praktisch schwierig

Grundsätzlich kann medizinisches Cannabis in Deutschland verschrieben werden, wenn

  • eine schwere Erkrankung vorliegt,

  • andere Therapien nicht oder nicht ausreichend geholfen haben,

  • und der Arzt der Meinung ist, dass Cannabis einen therapeutischen Nutzen bringen könnte.

Die Hürden sind also relativ hoch. Zudem gibt es es keine genau festgelegte Liste von Erkrankungen, für die Cannabis verschrieben werden kann. Es liegt also oft im Ermessen des Arztes, ob die Anwendung von Cannabis erfolgversprechend sein könnte.

Obowhl inzwischen recht häufig Patienten mit chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Epilepsie oder schweren neurologischen Erkrankungen mit Cannabis behandelt werden und selbst Krebspatienten oder Menschen mit starken Spastiken von Cannabis als Medikament profitieren können, sind nicht alle Ärzte bereit, diesen Weg mit ihren Patienten zu gehen.

Warum verschreiben Ärzte so selten Cannabis?

Obwohl die gesetzliche Grundlage gesichert ist, haben viele Patienten Schwierigkeiten, ärztliche Unterstützung für eine Cannabistherapie zu finden. Das kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden:

  1. Unwissenheit und Skepsis: Viele Ärzte haben kaum Erfahrung mit medizinischem Cannabis und fühlen sich unsicher bei der Verschreibung.

  2. Bürokratische Hürden: Um eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu erreichen, müssen Ärzte umfangreiche Anträge stellen. In vielen Fällen lehnen die Krankenkassen den Antrag ab.

  3. Vorurteile gegenüber Cannabis: Einige Mediziner sehen Cannabis noch immer als Droge und nicht als ernstzunehmende Therapieoption.

  4. Alternative Medikamente bevorzugt: Viele Ärzte verschreiben lieber herkömmliche Medikamente, die einfacher zu erhalten und mit denen sie vertrauter sind.

  5. Versorgung nicht überall gegeben: Nicht alle Apotheken führen medizinisches Cannabis. Selbst wenn der Arzt es also verschrieben hat, ist es nicht für jeden problemlos zu bekommen. Hier helfen Anbieter wie blitzbluete.de weiter.

Medizinisches Cannabis: Genauso risikoreich wie "Gras"

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass medizinisches Cannabis sicherer oder harmloser sei als das Cannabis, das der Nachbar selbst im Garten anbaut oder ab und zu aus Holland mitbringt. Das ist ein Trugschluss. Auch wenn medizinisches Cannabis unter kontrollierteren Bedingungen hergestellt wurde als das Gras von der Straßenecke: Die Risiken sind grundsätzlich vergleichbar.

Mögliche Nebenwirkungen von Cannabis:

  • Rauschzustand : Auch medizinisches Cannabis enthält THC und führt zu typischen Cannabis-Wirkungen wie Euphorie, Entspannung oder erhöhtem Appetit ("Munchies"). Diese sind bei Weitem nicht für jeden Menschen angenehm.

  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme : Vor allem bei längerer Nutzung kann Cannabis die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen. Das gilt auch für Cannabisarzneimittel!

  • Mögliche Abhängigkeit : Auch wenn Cannabis nicht so stark suchterzeugend ist wie manch andere Substanzen, kann es psychisch und körperlich abhängig machen.

  • Psychische Probleme : In einigen Fällen kann Cannabis Ängste verstärken, Paranoia auslösen oder sogar Psychosen begünstigen, insbesondere bei Menschen mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung.

Nicht zuletzt kann die Nutzung von medizinischem Cannabis zu sozialen Konflikten führen. Auch wenn eine Verordnung durch den Arzt vorliegt - Anwender von medizinischem Cannabis sehen sich häufig mit Vorurteilen und negativen Bewertungen durch ihre Umwelt konfrontiert und werden häufig doch einfach als "Kiffer" abgestempelt. Zumindest der Erwerb von medizinischem Cannabis ist aber inzwischen wesentlich einfach geworden. So lassen sich die entsprechenden Produkte ganz einfach auf Rezept online bestellen .

Alternativen können synthetische THC-Produkte wie Dronabinol oder Nabilon sein. Im Gegensatz zu Cannabisblüten oder Vollspektrum-Extrakten enthalten diese Produkte ausschließlich THC, während medizinisches Cannabis eine Kombination verschiedener Cannabinoide (z. B. THC und CBD) aufweist. Die Wirkung der Extrakte ist im Allgemeinen höher, oft aber auch die Nebenwirkungen. Viele Patienten bevorzugen daher eine natürlichere Variante (z.B. medizinisches Cannabis oder Vollspektrum CBD 10% Öl).

CBD als sanfte Alternative zu medizinischem Cannabis

Für viele Menschen, die sich die positiven Effekte von Cannabis erhoffen, ohne die damit verbundenen Risiken und Schwierigkeiten, kann CBD (Cannabidiol) eine gute Alternative sein. CBD ist ein Cannabinoid, das ebenfalls aus der Hanfpflanze stammt, aber keinerlei berauschende Wirkung hat.

Insgesamt ist die Wirkung von CBD sanfter als von medizinischem Cannabis. Das liegt vor allem daran, dass CBD-Produkte in Deutschland maximal einen THC-Gehalt von 0,3% aufweisen dürfen. Da THC für die starken Wirkungen von Cannabis verantwortlich ist, ist so sichergestellt, dass CBD keinen Rausch auslöst und allgemein weniger heftig wirkt.

CBD im Vergleich zu THC-haltigem Cannabis

Eigenschaft

Medizinisches Cannabis (THC)

CBD (Cannabidiol)

Rauschzustand

Ja

Nein

Verschreibungspflicht

Ja

Nein

Risiko von Psychosen

Möglich

Sehr gering

Appetitanregung

Ja

Nein

Entzündungshemmend

Ja

Ja

Abhängigkeitspotenzial

Möglich

Sehr gering

CBD bietet eine Reihe positiver medizinischer Wirkungen. Es kann Schmerzen lindern und wird daher häufig von Menschen mit chronischen Beschwerden wie Arthrose oder Migräne genutzt. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften helfen dabei, Entzündungen im Körper zu reduzieren, was insbesondere bei Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn von großem Interesse ist.

Es wirkt zudem angstlösend und entspannend, was es besonders wertvoll für all jene macht, die unter Stress oder Angstzuständen leiden. Auch bei Schlafproblemen wird es eingesetzt, da es zur Entspannung beiträgt und das Einschlafen erleichtert.

Studien (1) legen außerdem nahe, dass CBD neuroprotektive Eigenschaften hat und möglicherweise sogar den Krankheitsverlauf von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson positiv beeinflussen kann. Auch bei bestimmten Epilepsieformen zeigt CBD vielversprechende Ergebnisse. (2)

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CBD ist besonders alltagstauglich

Im Gegensatz zu medizinischem Cannabis, dessen Anwendung häufig mit vielen Vorurteilen belegt ist, lässt sich CBD problemlos in den Alltag integrieren. Es kann diskret eingenommen werden, z.B. als Spray und verursacht keinerlei Rauschzustand. So ist es auch für all diejenigen eine sinnvolle Option, die es in ihren ganz normalen (Arbeit-)Alltag aufnehmen möchten. Auch auf Reisen lässt sich CBD so entspannt einnehmen, ohne sich einen auffälligen Joint anzünden oder den Vaporizer bemühen zu müssen.

Neben klassischen Darreichungsformen wie Ölen, die unter die Zunge getropft werden, bieten auch Cremes oder besagte Sprays eine tolle Alternative, um CBD in deine Tagesroutine zu integrieren.

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Unser Fazit: Nicht jeder braucht medizinisches Cannabis

Medizinisches Cannabis ist in Deutschland zwar erlaubt, aber teilweise schwer zu bekommen. Die meisten Ärzte verschreiben es nur ungern, und viele Patienten scheitern an den Bürokratiehürden. Zudem bringt auch medizinisches Cannabis dieselben möglichen Nebenwirkungen wie klassisches Gras/Marihuana mit sich – von Rauschzuständen über Abhängigkeit bis hin zu psychischen Problemen. Hinzu kommt die soziale Komponente und die unfreundlichen Blicke der Nachbarn beim Konsum des verschriebenen Cannabis.

Für alle, die eine natürliche Unterstützung für Wohlbefinden, Entspannung oder Schmerzlinderung suchen, ohne sich mit diesen Schwierigkeit herumschlagen zu wollen, kann CBD eine gute Alternative sein. Es ist legal und frei verkäuflich, macht nicht high und geht mit deutlich weniger Nebenwirkungen einher.

Meinungen unserer Kunden:

Quellen und Studien

(1) Peng, J., Fan, M., An, C., Ni, F., Huang, W., & Luo, J. (2022). A narrative review of molecular mechanism and therapeutic effect of cannabidiol (CBD). Basic & clinical pharmacology & toxicology, 130(4), 439–456.


(2) Gray, R. A., & Whalley, B. J. (2020). The proposed mechanisms of action of CBD in epilepsy. Epileptic disorders : international epilepsy journal with videotape, 22(S1), 10–15.